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Die Attraktivität kommt mit der Athletik: Coach Georgios Palanis schwebt vor, wie der MTV Gifhorn zukünftig spielen soll

Jens Neumann Veröffentlicht am 16.07.2022
Die Attraktivität kommt mit der Athletik: Coach Georgios Palanis schwebt vor, wie der MTV Gifhorn zukünftig spielen soll

Die Brüder sind wieder vereint: Marius Saikowski (rechts) kam vom SSV Kästorf und trifft bei Fußball-Oberligist MTV Gifhorn seinen Bruder Sören wieder.

Foto: Sebastian Priebe

Irgendwie war es komisch. Die letzten Entscheidungen im Fußball-Kreis Gifhorn waren noch nicht gefallen, die Relegationsspiele standen erst am Nachmittag an, da legten die Oberliga-Kicker des MTV Gifhorn bereits wieder mit ihrer Saisonvorbereitung los. Coach Georgios Palanis bat seine Mannen zur ersten Einheit an der Flutmulde – fünf Tage vor dem regulären Ende der Spielzeit 2021/2022. Doch es gibt auch einiges, auf das sich der MTV vorbereiten will.

Erst ging’s in den Schulungsraum, wo sich das Team samt Trainerstab und Abteilungsleiter Serkan Güngör hinter verschlossenen Türen auf die neue Saison einschwor. Dann folgte der Gang auf die Waage und ans Maßband – der Trainer hielt Gewicht und Größe in seiner Liste fest. Und zum Abschluss der ersten Einheit bat Co-Trainer Michael Müller in der Sporthalle zum sogenannten Shuttle-Run-Fitnesstest.

Keine Frage, es war eine schweißtreibende Angelegenheit, die zur Erfassung der Ausdauer dient. Beim Shuttle Run handelt es sich um einen Pendellauf, bei dem pro Strecke 20 Meter in einem bestimmten Zeitfenster zurückgelegt werden müssen. Mit jeder Stufe, die durch Signaltöne verkündet wird, steigt zugleich die geforderte Geschwindigkeit.

Mehr Geschwindigkeit wollen die Schwarz-Gelben in der neuen Saison auf den Rasen bringen. „Wir müssen athletischer werden, läuferisch zulegen, um attraktiven Fußball zu bieten“, betont Georgios Palanis, der sich eben genau das auf die Fahnen geschrieben hat. Seine Schützlinge sollen – nach dem Erreichen des Klassenerhalts in der vergangenen Spielzeit – nun eben den nächsten Schritt machen.

Das gilt für alle 26 Mann, die aktuell dem MTV-Kader angehören. Mit Torhüter Jonas Loock (MTV Isenbüttel), den Defensivkräften Burak Hajdari (Lupo Martini Wolfsburg) und Marius Saikowski (SSV Kästorf) sowie Offensivakteur Wayne Rudt (SV Gifhorn) zählen vier externe Zugänge zum Gifhorner Oberliga-Aufgebot. Außerdem stießen mit Keeper Marcel Stankiewicz, den Verteidigern Timo Soetebeer und Luis Grünheid sowie Angreifer Philipp Schmidtke vier Akteure zum Kader hinzu, die in der vergangenen Saison mit der U19 des MTV Gifhorn den Niedersachsenliga-Aufstieg gefeiert hatten.

Im neuen Neon-Outfit nicht zu übersehen: Gifhorns Kapitän und Schlussmann Tobias Krull.

Foto: Sebastian Priebe

Einen Vorgeschmack darauf, wie sich Gifhorns Coach das Spiel seiner Mannschaft in der kommenden Spielzeit vorstellt, bekamen die Zuschauer bereits im ersten Test gegen den Landesligisten MTV Wolfenbüttel – beim 3:3-Remis. „Wir versuchen, ein höheres Tempo in unser Spiel zu bekommen. Und wir wollen so auch schneller in die Tiefe kommen“, gibt Georgios Palanis aus, dessen Elf das schon in der ersten Partie einige Male gelang. Drei Tage später, bei der 2:3-Niederlage in der Partnerstadt Gardelegen beim Verbandsligisten SSV 80, war dann jedoch zu merken, dass die fast täglichen Trainingseinheiten Spuren hinterlassen hatten.

Doch die Ergebnisse in der Vorbereitung sind allenfalls nebensächlich, wie der MTV-Coach immer wieder betont hat. Schließlich geht es zunächst darum, die Grundlagen zu schaffen, athletischen Fußball spielen, das Tempo möglichst lange hochhalten zu können. Und bis zum ersten Pflichtspiel haben sie schließlich noch genügend Zeit.

Denn: Die Schwarz-Gelben waren die Nummer 1, die bei der Auslosung des NFV-Pokals der Amateure aus dem Topf gezogen wurden – und die damit ein Freilos in der ersten Runde am 30./31. Juli haben. Sie greifen erst im Achtelfinale, das vom 9. bis 11. August ausgetragen wird, ins Geschehen ein und haben dann den Staffelgefährten SV Ramlingen-Ehlershausen zu Gast.
Und auch zum Ligastart dürfen sich die Gifhorner über ein Heimspiel freuen: Sie erwarten zum Auftakt am Sonntag, 7. August (15 Uhr), den Nachbarn von Lupo Martini Wolfsburg zum Derby. Für den MTV schließen sich dann – trotz der Aufgabe im Wochenverlauf im Pokal – gleich zwei Samstagsspiele in der Oberliga an: Am 13. August steigt von 18 Uhr an die Partie beim SV Arminia Hannover. Eine Woche später, am Altstadtfest-Samstag, steht von 16 Uhr an das Heimspiel gegen den VfL Oldenburg auf dem Programm.

Doch bis es so weit ist, werden die Schwarz-Gelben noch zahlreiche schweißtreibende Einheiten hinter sich bringen, noch etliche Vorbereitungspartien absolvieren. Auch der Gang auf die Waage wird den MTV-Akteuren noch einige Male bis dahin bevorstehen. Und selbst der Shuttle Run dürfte sie vor dem Start in die Pflichtspiele noch einmal einholen.


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