Der Golfclub Gifhorn eröffnet neue Amateur-Anlage und bietet Schnupperkurse

Früher war alles besser – eine Floskel, die wirklich nur selten zutrifft. Davon kann auch der Golfsport ein Lied singen, denn lange Zeit war der Golfsport eher ein Gold-Sport: Nur gegen eine schrecklich hohe Anfangsgebühr, die gern auch mal bei 10.000 D-Mark oder höher lag, durfte man am Vereinsleben teilhaben. Um es mit den Worten eines verstorbenen Vizekanzlers zu sagen: spätrömische Dekadenz! Auch deswegen geht der Golfclub Gifhorn schon länger neue Wege. Um noch mehr Mitglieder und Sportbegeisterte anzulocken, entsteht eigens für Amateure und Interessierte ein nigelnagelneuer Kurzlochplatz. Dort sollen die neugierigen Laien ein erstes Gefühl für die Schönheit und Leichtigkeit des Golfsports bekommen.

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Vom Club-Restaurant ist die eine Hälfte der 18-Loch-Anlage des Golfclubs mit einer Panorama-Aussicht zu genießen. Ein Cappuccino auf der Terrasse versüßt diesen Anblick. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wilscher Wegs, der von der BGS-Siedlung nach Wilsche führt, befinden sich die Bahnen 1 bis 9. Der Rasen ist zentimetergenau gekürzt, Blumenbeete umgeben von Hecken sind dort Hort der Schmetterlinge, mitteleuropäischer Mischwald im Hintergrund. Dort proben und spielen die Mitglieder mit Platzreife, auf der Drivingrange, die teilweise überdacht ist, wird sich eingespielt.

Was bisher aber fehlte, war ein Platz für die Vollamateure, diejenigen, die zwar Interesse haben, aber nicht direkt einen Schnupperkursus belegen wollen. „Bei der normalen Anlage gibt es Zugangsbeschränkungen wie die Platzreife oder die Mitgliedschaft. Das sind Faktoren, die für Neugierige hohe Hürden festsetzen“, erklärt Jan Gulich, Manager des Golfclub Gifhorn. Mit dem neuen provisorischen Kurzlochplatz wolle man „nicht nur für den Golfclub werben, sondern für den Golfsport an sich“.

Der Golfclub setzte sich dafür extra mit einem Planungsbüro zusammen. Zeitweise gab es die Überlegung, nahe des Clubhauses diese Übungsstätte zu bauen. Davon rückte man allerdings vorerst ab, da es rechtliche Hürden gibt. Also schloss der Golfclub mit dem ortsansässigen Landwirt ein Nutzungsabkommen ab, wo sich das Provisorium nun in seiner Fertig-
stellung befindet, um dem derzeitigen Bedarf gerecht zu werden. Sowohl neben dem Clubhaus als auch auf dem jetzigen Landstreifen wäre ein echter Kurzlochplatz nämlich nicht vor 2022 realisierbar.

„Wir wollen alles wieder ein wenig hochfahren. Wir haben wieder mehr Interessierte als noch vor einigen Jahren und wollen auch den öffentlichen Publikumslauf nutzen“, erklärt Jan Gulich. Unterstützt wird der Clubmanager von Frank Jödicke, der für die Social-Media-Kanäle und die Werbung zuständig ist.

Zusammen verorten sie damit einen Mitgliederzuwachs auch auf dem Kurzlochplatz, der den Anfänger auf mehreren Bahnen mit verschiedenen Verläufen neugierig machen soll. Jan Gulich: „Die Kurzanlage ist eine Miniaturanlage. Aber wir wollten sie so gestalten, dass das Spielgefühl auf ihr so nah wie möglich an unseren echten Platz anlehnt.“

Gegen eine kleine Gebühr ist der neue Platz und die Übungsanlage ganztägig bespielbar, das Equipment stellt der Golfclub kostenfrei zur Verfügung. Verwiesen sei zudem auf die Schnupperkurse am Wochenende: Wie funktioniert das Putten, welches Eisen ist denn überhaupt das richtige für einen Chip? Diese Fragen und noch viele mehr werden dort beantwortet. Und um das zu erreichen, ist der Kurzlochplatz der perfekte Einstieg.