Letzte Ruhe

Den Trauernden Raum und Zeit und Mut geben: Kompetente Berater und gute Zuhörer helfen Hinterbliebenen im Trauerfall

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 09.03.2025
Den Trauernden Raum und Zeit und Mut geben: Kompetente Berater und gute Zuhörer helfen Hinterbliebenen im Trauerfall

Trauer ist persönlich und intim. Bestatter, Floristen oder Gastronomen können im Trauerfall den Weg weisen.

Foto: Pavel Danilyuk/Pexels

Wenig kann einen darauf vorbereiten, wenn die liebste Person stirbt. Plötzlich ist da eine Lücke, die nichts zu füllen vermag – ein Schmerz, der sich kaum in Worte fassen lässt. Trauer trifft jeden anders, doch eines ist sicher: Sie ist ein Prozess, der Zeit, Raum und Verständnis braucht. Doch wie gelingt es, mit diesem Verlust umzugehen? Wie können direkt nach dem Tod eines geliebten Menschen auch Bestatter, Floristen und Gastronomen, die Trauerfeiern ausrichten, unterstützen? KURT hat sie gefragt.

Trauer ist so individuell wie der Mensch selbst. Gerade in der ersten Trauerphase, nach dem Tod und noch vor Begräbnis und Beisetzung, ist es für die Hinterbliebenen häufig besonders schwierig, die Umstände zu ordnen. Meist sitzt der emotionale Schock noch tief – ins Handeln zu kommen, fällt einem schwer.

Andreas Günter ist Tischlermeister und Bestattermeister, sein Bestattungsunternehmen ist in Gifhorn und Braunschweig präsent. Er weiß um den angemessenen, sensiblen Umgang in der Trauerbegleitung – „den Trauernden ein kompetenter Partner in der Beratung zu sein.“ Aufklärung zu Bestattungsformen zähle da genauso wie für Klarheit bei der Überführung zu sorgen – ob man im Sterbehaus Abschied nehmen möchte oder anderswo. „Man muss den Trauernden Raum und Zeit geben, ihnen ein guter Zuhörer sein und Mut zusprechen.“

Pastoren, Trauerrednerinnen, das Hospiz – wenn Andreas Günter angerufen wird, empfiehlt er gerne auch andere Ansprechpartner weiter. „Es gibt Gesprächsgruppen, in denen sich Trauernde untereinander austauschen können.“ Das könne hilfreich sein. Denn gemeinsam zu trauern, ist wie eine Sprache zu sprechen. Trost entsteht häufig erst in der aufrichtigen Anteilnahme.

Andreas Günter ist außerdem Betreiber des Ruhewalds in Kästorf. Dort trifft er Angehörige auch noch Jahre nach dem Tod ihres Angehörigen. Der Spaziergang durch den Wald und die Naturkulisse würden vielen helfen, ist er sich sicher. „Angehörige erzählen mir, dass sie sich aufgehoben fühlen. Es entstehen intime, interessante Gespräche, die auch für mich bereichernd sind.“ Wichtig sei ihm noch zu betonen, dass Hinterbliebene im Ruhewald auch auf andere Bestatter als ihn persönlich zurückgreifen können.

Wer nach der Beisetzung oder dem Begräbnis auf der Suche nach einem Ort der gemeinsamen Einkehr ist, wird dabei unter anderem im Kleinen Café auf dem Lande in Rethen fündig. Inhaberin Kerstin Wegener und ihre Tochter Carolin haben sich hier einen Traum wahrgemacht, der im dörflichen Idyll und fernab des städtischen Trubels liegt. „Unser Café ist ein geeigneter Ort für Trauerfeiern in ruhiger Atmosphäre, um noch einmal mit allen Trauergästen zusammenzukommen“, erzählt Kerstin Wegener.

Ob eine Tasse Kaffee in trauter Runde oder eine vollumfängliche Kuchentafel, ob in dezenter Förmlichkeit oder lebensfroher Farbvielfalt – Trauerfeiern können ganz unterschiedlich aussehen. Das Kleine Café auf dem Lande würde mehrmals pro Woche zum Austragungsort solcher würdigen Zusammenkünfte, wie die Inhaberin berichtet. „Wir haben einen Extra-Raum für bis zu 20 Personen. Man kann aber auch das ganze Café mieten, dann hat eine Trauergemeinde mit bis zu 45 Personen Platz.“


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