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Unsere Fußballer sind gefordert: Kein Gejammer, sondern Vorfreude bei den Landes- und Bezirksligisten

Jens Neumann Veröffentlicht am 06.08.2021
Unsere Fußballer sind gefordert: Kein Gejammer, sondern Vorfreude bei den Landes- und Bezirksligisten

Mit einem echten Traumtor traf Thorben Menne (rechts) vor den Augen von Spielertrainer Tino Gewinner (links) zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Am Ende unterlag seine SV Gifhorn aber Lupo Martini Wolfsburg (Gracjan Konieczny) noch klar mit 2:8.

Foto: Sebastian Priebe/regios24

Aus klein wird groß – auch wenn die Belastung damit deutlich angehoben wird, begrüßen die Trainer der drei Fußball-Landesligisten aus dem Kreis Gifhorn die Aufstockung der Liga auf 17 Mannschaften. Von Gejammer keine Spur, es überwiegt die (Vor-)Freude bei allen beteiligten Mannschaften – ebenso in der Bezirksliga.

„Ich bin froh darüber. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich persönlich die kleinen Staffeln nicht gut finde“, erklärt Sajmir Zaimi, Coach des SSV Kästorf – und freut sich nun „auf eine richtige Meisterschaft“, wie er es nennt. „Es ist so, wie ich es mir gewünscht, aber eben nicht erwartet habe“, meint der SSV-Trainer, dessen Elf in den ersten beiden Testspielen einen glänzenden Eindruck hinterlassen hat.

Mit dem SV Arminia Vechelde (4:0) und dem FC Germania Bleckenstedt (4:2) wurden zwei ambitionierte Bezirksligisten souverän bezwungen, die im Aufstiegsrennen mitmischen sollen. In Bleckenstedt feierte zudem ein Kästorfer Neuzugang seine Premiere: Nico Gercke trug erstmals das SSV-Trikot. Der 29-jährige Mittelfeldspieler, der zuvor unter anderem beim MTV Gifhorn und bei Lupo Martini Wolfsburg spielte, soll Kästorf als kopfballstarker Akteur vor allem im Zentrum verstärken. In der Woche zuvor hatte Nedi Subotic, der neue spielende Co-Trainer des SSV, bereits seinen Einstand gegeben.

„Eine große Staffel ist einfach die sportlich fairste Lösung“, sagt Stefan Timpe, der Coach des SV Grün-Weiß Calberlah, der die 32 Spiele nach der langen Pause zwar als Herausforderung, vor allem aber als Chance sieht. „Bei dieser Anzahl der Spiele bekommt ein großer, tief besetzter Kader eine ganz andere Bedeutung. Wir haben sicherlich nicht den besten Kader der Landesliga, aber wir haben einen sehr breiten Kader auf qualitativ gutem Niveau“, meint der Calberlaher Trainer.

Ähnlich beurteilt Rouven Lütke, Coach des MTV Isenbüttel, die unerwartete Aufstockung der Landesliga, die eigentlich wieder in zwei Staffeln hatte spielen sollen. Nach den Rückzügen des SV Reislingen/Neuhaus und von TuSpo Petershütte blieb dem Spielausschuss aber keine andere Möglichkeit, als die 17 Mannschaften alle zusammenzupacken. Eine 17er-Staffel, 34 Spieltage, 32 Spiele, 2 spielfreie Wochenenden – „das ist schon eine Hausnummer, eine ganz schöne Belastung“, sagt Rouven Lütke dazu, merkt aber auch an: „Ich kann die Lösung nachvollziehen, finde sie auch absolut in Ordnung.“

Lütkes Isenbütteler eröffnen die neue Saison übrigens am Freitag, 20. August, mit der Auswärtspartie beim SSV Vorsfelde. Zwei Tage später wird es dann für Kästorf und Calberlah ernst – und zwar gleich im direkten Duell! In Calberlah steigt dann das erste Kreisderby der neuen Saison, Brisanz ist garantiert.

Sogar eine Mannschaft mehr ist in der Bezirksliga 1 zu finden, in der sich die Gifhorner Mannschaften tummeln. Allerdings geht es dort – im Vergleich zur Landesliga – eher beschaulich zu. Denn: Die 18 Teams wurden in drei Staffeln unterteilt. Das Gifhorner Stadttrio SV Gifhorn, MTV Gamsen und VfR Wilsche-Neubokel tritt dort in der Staffel 2 an und bekommt es mit den Nordkreis-Vertretern VfL Germania Ummern, VfL Wahrenholz und FC Brome zu tun. Die ersten Drei nehmen an einer Aufstiegsrunde teil, für die letzten Drei geht es in der Abstiegsrunde weiter. Damit kommt letztlich jedes Team auf insgesamt 26 Saisonspiele.

„Ich finde, es ist eine interessante Gruppe, Du hast von A bis Z alles dabei: Mit Brome den Ort, der am weitesten entfernt ist, mit Wahrenholz eine eingeschworene Truppe, mit der SV Gifhorn die Bekannte im Kreis, mit Wilsche eine Mannschaft, die sich stark verstärkt hat, und Ummern und uns als Underdogs“, fasst Sebastian Ludwig, der neue Coach des MTV Gamsen, seine künftige Staffel zusammen, in der es angenehm kurze Fahrten für alle Beteiligten gibt.

„Die regionale Unterteilung ist sinnvoll“, sagt auch SV Gifhorns Spielertrainer Tino Gewinner, der mit seinem Team gleich zum Auftakt der Vorbereitung gegen einen echten Hochkaräter getestet hat. Die Eyßelheider hatten Oberligist Lupo Martini Wolfsburg zu Gast – und mussten sich am Ende doch deutlich mit 2:8 geschlagen geben.


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