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SG Gifhorn/Nienburg ist Regionalmeister: Die Badminton-Spielerinnen und Spieler machen mit einem Doppelsieg alles klar

Jens Neumann Veröffentlicht am 18.03.2023
SG Gifhorn/Nienburg ist Regionalmeister: Die Badminton-Spielerinnen und Spieler machen mit einem Doppelsieg alles klar

Prost, Meister! Marvin Schmidt (hinten von links), Yannik Joop, Patrick Thöne, Holger Herbst, Dennis Friedenstab sowie Martina Nöst (vorne von links), Thies Huth und Sonja Melzer stoßen auf den Titel an.

Foto: Sebastian Priebe

„Wir sind der ständige Vizemeister“ – fast exakt ein Jahr ist es her, dass Dennis Friedenstab diese Aussage tätigte und bewusst diese Ausdrucksweise wählte. Dreimal in Folge war der Kapitän der SG Gifhorn/Nienburg mit seinem Team Zweiter der Badminton-Regionalliga geworden. Oder anders gesagt: Dreimal hintereinander hatten sich Friedenstab und Co am Ende der Spielzeit als erster Verlierer gefühlt, schließlich hatten sie stets zum Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt. Doch diese Serie ist nun gebrochen.

Sie wollten zurück in die 2. Bundesliga, keine Frage. Der Name Gifhorn steht in der Badminton-Szene eben für Spitzensport – und das seit mehr als 30 Jahren. 1991 schaffte der Badminton-Verein Gifhorn, der inzwischen als Spielgemeinschaft mit dem MTV Nienburg gemeinsame Sache macht, erstmals den Sprung in die 2. Bundesliga, stieg 1996 sogar ins Oberhaus auf und war bis 2017 praktisch Stammgast in den beiden höchsten deutschen Spielklassen. Dann ging‘s runter in die Regionalliga.

In dieser Saison war nun irgendwie fast alles anders. Ohne große Erwartungen und Ambitionen starteten die Gifhorner in die neue Serie, der Klassenerhalt war das vorrangige Ziel. „Erst einmal muss man zusehen, dass man nicht absteigt“, hatte Dennis Friedenstab betont und auf die starke Konkurrenz verwiesen.

Überzeugte am letzten Doppelspieltag: Gifhorns Österreicherin Martina Nöst.

Foto: Sebastian Priebe

Mit dem Hamburg Horner TV, dem SV Berliner Brauereien und dem TSV Trittau II kamen schließlich gleich drei Zweitliga-Absteiger in die Regionalliga Nord. Und von unten kam mit der SG Hammer/Altenholz/Molfsee ein Aufsteiger mit riesiger Qualität hinzu – verlustpunktfrei waren die Schleswig-Holsteiner Oberliga-Meister geworden. Wie stark der Neuling tatsächlich ist, bekam die
SG Gifhorn/Nienburg gleich am ersten Spieltag zu spüren, als es vor den Toren von Kiel eine 3:5-Auftaktniederlage setzte. Und es schien eben so, als sollte Dennis Friedenstab mit seiner zurückhaltenden Einschätzung Recht behalten.

Fünf Siege in Serie später sah die Welt für die SG schon ganz anders aus, ehe es zum Hinrundenabschluss eine 3:5-Schlappe beim Titelfavoriten SV Berliner Brauereien gab. Somit drohte der SG auch zur Halbzeit diesmal wieder das Horrorszenario: „Wir sind der ständige Vizemeister…“

„So schnell waren wir noch nie durch“, sagte Dennis Friedenstab (rechts) nach dem 8:0-Erfolg in Trittau.

Foto: Sebastian Priebe

Zu dem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass die zweite Niederlage zugleich die letzte sein sollte – bis zum abschließenden Doppel-Spieltag, in den die Gifhorner als Spitzenreiter gingen. Punktgleich mit der SG Hammer, aber mit dem deutlich besseren Matchverhältnis. Es war klar: Zwei knappe Siege beim Hamburg Horner TV und Absteiger TSV Trittau II würden der SG zum Titelgewinn reichen. Andernfalls dürfte es auch diesmal heißen: „Wir sind der ständige Vizemeister…“

Doch dieses Mal, da war tatsächlich alles anders. Mit 6:2 lösten die Gifhorner die erste, deutlich schwerere Aufgabe in Hamburg mit Bravour und verwandelten tags darauf ihren Meister(match)ball im Eiltempo. „So schnell waren wir noch nie durch“, sagte Dennis Friedenstab nach dem 8:0-Erfolg in Trittau, der nach nur 1:50 Stunden Spielzeit feststand. Und damit stieß der selbsternannte „ständige Vizemeister“ eben mit einem Glas Sekt auf die Meisterschaft an.


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