100 Jahre SSV Kästorf

Respekt erarbeitet man sich auf dem Platz: Die JSG Gifhorn Nord sucht Jugendschiedsrichter – Finn Herbst (17) ist einer davon

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 27.06.2022
Respekt erarbeitet man sich auf dem Platz: Die JSG Gifhorn Nord sucht Jugendschiedsrichter – Finn Herbst (17) ist einer davon

Neben seiner Leidenschaft fürs Spielen ist der 17-jährige Finn Herbst seit fünf Jahren auch Jugendschiedsrichter.

Foto: Privat

Mbappé, Messi, Ronaldo – Kinder und Jugendliche eifern diesen fußballerischen Superstars nach. Dabei ist der eigentliche Held auf dem Platz ein anderer: der Schiedsrichter. Er leitet und moderiert das Spiel, er verteilt Strafen und entscheidet bei kniffligen Entscheidungen. So wie Finn Herbst, der als Jugendschiedsrichter für die JSG Gifhorn Nord mit der Macht des Regelwerks ausgestattet ist.
Der 17-Jährige fing schon im Kindergartenalter mit Fußball an. Inzwischen ist er ein Allrounder in der A-Jugend der JSG Gifhorn Nord – und Jugendschiedsrichter. „Ich wollte den Fußball auch von einer anderen Perspektive aus sehen.“

Wenn man sich ein Fußballspiel anschaut – und da ist es egal, ob im Profi- oder Amateurbereich –, kann man als Zuschauer manchmal denken, man hat es mit einem Affenzirkus zu tun. Die Spieler ziehen Schwalben, lassen sich theatralisch fallen und lamentieren ohne Ende. Es ist ein Graus.

Die Leidtragenden sind häufig die Schiedsrichter und Linienrichter. Sie bekommen diesen ganzen Mist ab. Das ist auch einer der Gründe, weshalb viele sich gar nicht mehr für dieses Hobby begeistern können. „Schiedsrichtern müsste mehr Respekt entgegengebracht werden“, findet Finn, der unter anderem die Spiele der A-Junioren-Kreisliga und der B-Junioren-Landesliga leitet. Außerdem ist er Assistent im Herrenbereich. „Ich würde mir wünschen, dass sich Spieler häufiger in unsere Position versetzen.“

Für Finn geht‘s auch um das „soziale Engagement“, und noch etwas größer gedacht: „Ohne uns Nachwuchsschiedsrichter würde der Fußball gar nicht mehr existieren können.“ Hinzu kommt, dass Vereine eine Strafe aufgebrummt bekommen, wenn sie sich nicht ausreichend um die Schiedsrichterförderung kümmern – das möchte Finn seiner JSG ebenfalls ersparen.

Als Spielleiter versucht er weniger über die Kartenflut als über die Kommunikation zu kommen. Dazu gehöre auch, vor der Partie bereits einen kleinen Smalltalk mit den Teams zu führen. „Den Respekt muss man sich aber auf dem Platz erarbeiten“, betont Finn. Ein ruhiger Tonfall und ein sicheres Auftreten auch bei haarigen Kann-muss-aber-nicht-Situationen können da helfen. „Man bekommt aber auch Lob, vor allem, wenn man in einem jungen Gespann auftritt“, erklärt er. So viel Anstand hat der Fußballsport dann doch noch.

Die JSG Gifhorn Nord ist übrigens auch weiterhin auf der Suche nach Jugend-Schiedsrichtern. Die Grundausstattung übernehmen die beteiligten Vereine, ebenso Vereinsbeiträge sowie Kosten für Lehrgänge und Fahrten. Zudem gibt‘s freien Eintritt bei allen Spielen des DFB/NFV sowie für die Bundesliga, Zweite Liga und so weiter. Und eine Aufwandsentschädigung für gepfiffene Spiele gibt‘s auch.

Alle Infos für Interessierte:
www.jsg-gifhornnord.de

Dieser Text ist Teil der von KURT herausgegebenen Sonderausgabe „100 Jahre SSV Kästorf“.


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