In memoriam

Ohne ihn gäb‘s keine Mini-Kicker auf dem Gifhorner Marktplatz: Der Gifhorner Heinz-Dieter „Pepe“ Ebeling ist im Alter von 76 Jahren verstorben

Jens Neumann Veröffentlicht am 26.03.2024
Ohne ihn gäb‘s keine Mini-Kicker auf dem Gifhorner Marktplatz: Der Gifhorner Heinz-Dieter „Pepe“ Ebeling ist im Alter von 76 Jahren verstorben

Heinz-Dieter „Pepe“ Ebeling prägte mehrere Jahrzehnte die Fußball-Landschaft und das Ehrenamt im Kreis Gif- horn. Außerdem hob er das Mini-Kicker-Turnier aus der Taufe. Nun ist er mit 76 Jahren gestorben.

Foto: Privat

„Ich habe das so demokratisch entschieden“: Es war ein Satz, den Heinz-Dieter „Pepe“ Ebeling nicht nur gerne und oft sagte. Es war ein Satz, den er mit Leben füllte. Ja, Pepe war ein Macher, ein Entscheider, einer, der große Spuren hinterlassen hat in der Gifhorner Fußball-Landschaft. Im Alter von 76 Jahren ist das Ehrenmitglied des NFV-Kreises Gifhorn nun verstorben.

Pepe Ebeling war ein Typ, der nicht nur seine Prinzipien hatte, sondern diese auch vorlebte – und sich vor allem daran hielt. Das zeigte sich nicht nur im Juni 2007, als er nach 18 Jahren als Vorsitzender des Kreisjugendausschusses im NFV-Kreis Gifhorn seinen Hut nahm. Sein Vorgänger Werner Rucks hatte 6555 Tage zuvor in seiner Abschiedsrede mal gesagt: „In einem Alter von 60 Jahren sollte man kein Kreisjugendobmann mehr sein.“

Es war ein Ausspruch, den Ebeling nicht vergessen hatte. „Ich werde dieses ungeschriebene Gesetz einhalten und mich nicht mehr zur Wahl stellen“ – mit diesen Worten begründete Pepe kurz vor seinem 60. Geburtstag seinen Rückzug: „Man muss auch loslassen können und eine jüngere Generation ranlassen.“ Ebeling hatte halt seine Prinzipien – und handelte auch danach.
Seine fußballerische Karriere war selbst viel zu früh zu Ende gegangen: Bis 1963 spielte er in der Jugend für die SV Gifhorn, hütete dort das Tor und wechselte dann zum Stadtrivalen MTV Gifhorn. Doch dann zwang ihn 1970 ein komplizierter Armbruch zum Ende seiner Karriere – es war der Startschuss für Pepes Trainerlaufbahn. Bis 1988 coachte er zahlreiche Jugendmannschaften und fuhr dabei etliche Meistertitel ein.

Ja, der Jugendfußball hatte es ihm angetan, für ihn opferte der Wassermeister beim Wasserwerk Gifhorn seine Freizeit. Von 1989 an als Kreisjugendobmann, ab 1993 dann sogar im Verbandsjugendausschuss des Niedersächsischen Fußballverbands, wo er maßgeblich den internationalen Austausch vorantrieb.

Sein Meisterstück machte Pepe Ebeling ebenfalls im Jahr 1993: Gemeinsam mit Wilfried Plagge, dem damaligen Sportdezernenten der Stadt Gifhorn, hob er das Mini-Kicker-Turnier aus der Taufe – und gab den Startschuss für eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Die funkelnden Augen von rund 15.000 kleinen Kickern, die seitdem bei den 14 Auflagen auf dem Gifhorner Marktplatz dabei sein durften, sprechen Bände.

„Er war ein Treiber für Kinder, ein feiner Kerl, der sich nicht die Butter vom Brot hat nehmen lassen“, beschreibt Karsten Hoffmann den Menschen Ebeling, mit dem er nicht nur beim Mini-Kicker-Turnier eng zusammenarbeitete, sondern auch bei einigen weiteren Veranstaltungen in der Stadt. „Pepe war zuverlässig ohne Ende, kameradschaftlich und ehrlich. Er hat die Leute zusammengehalten, die Absprachen mit ihm haben immer gepasst“, betont Hoffmann. Dabei war der Gifhorner eher einer, der sich im Hintergrund hielt – und von dort aus „immer die Kontrolle hatte“, verdeutlicht der langjährige Moderator des Mini-Kicker-Turniers.

Dass Ebeling nicht nur ein Macher war, sondern auch anpackte, zeigte sich im Mai 2023 bei der 14. Auflage des Turniers. Trotz Zusagen anderer fehlte das Stahlseil, an dem das Ballfangnetz zum Schutz in Richtung Rathaus und Restaurant aufgehängt werden sollte. Als Pepe davon erfuhr, haderte er nicht. Nein, er handelte. „Er hat sich aufs Fahrrad gesetzt, ist zum Wasserwerk gefahren und kam mit einem Stahlseil und einem Flaschenzug wieder“, berichtet Karsten Hoffmann und schiebt nach: „Pepe hat nur gesagt: Es ist doch gut, wenn die alten Verbindungen noch funktionieren.“

Die 14. Auflage des Mini-Kicker-Turniers, sie sollte zugleich seine letzte sein. „Schweren Herzens“, wie er selbst schrieb, zog sich der Motor dieser Veranstaltung zurück. Aber nicht ohne seinem Mitstreiter Hoffmann noch eines mit auf den Weg zu geben: „Karsten, pass auf, das Mini-Kicker-Turnier darf nicht sterben“, sagte er im Oktober 2023 zu ihm. 2025 wäre die 15. Auflage an der Reihe – und die erste ohne Heinz-Dieter Ebeling, der bislang „an jedem Tag des Turniers präsent war“.


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