Mit Gaunerkomödien und mehr verzaubern sie Stück für Stück - die Kieselbach-Bühne des MTV Gifhorn

Die MTV-Bühne hat mehr als nur ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben. Kein Wunder, schließlich gehören die Schauspielerinnen und Schauspieler seit knapp 53 Jahren zum Verein und feierten bereits 2018 ihr 50-jähriges Bestehen – mit dem Stück „Die Bar zur alten Eule“, mit dem das Ensemble bereits 1974, 1975 und 1988 das Publikum begeistert hatte. Mit dieser Gaunerkomödie, die in einem anrüchigen Keller-Nachtclub spielt, war der Bühne damals der Durchbruch gelungen.

Im Jahr 1968 wurde die Amateur-Bühne vom Vorsitzenden Erwin Kieselbach gegründet, und seither finden sich Jahr für Jahr Menschen zusammen – aus dem Vergnügen, ein Stück zu inszenieren. Und dazu gehören eben nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Spielleitung, die Bühnenbauer, die Techniker – und die toleranten Partner der Akteure.

„Wir suchen ständig Menschen, die Spaß am Freizeittheater haben, insbesondere auch Männer“, sagt Abteilungsleiterin Heide Scholl: „Bei uns wird niemand ausgelacht, allenfalls – und das immer – wird gemeinsam gelacht.“ Ja, bei der MTV-Bühne steht der Spaß im Vordergrund. Deshalb wird hier auf schwere Kost wie Faust oder Don Carlos verzichtet und auf Komödien gesetzt.

Die heutige Abteilungsleiterin Scholl, Annelie Tönjes und Juliane Preuß zählten schon damals zu den Mitgliedern der MTV-Bühne, die inzwischen „Kieselbach-Bühne“ heißt. „Ich mache also schon rund zwei Drittel meines Lebens Theater“, erklärt Heide Scholl, die ebenso wie Annelie Tönjes und Juliane Preuß mit dem Ensemble Jahr für Jahr rund 1200 Zuschauer bei insgesamt sechs Vorstellungen begeisterte – eine irre Quote!

Los geht’s mit einem Treffen pro Woche ab Januar, immer donnerstags, bei dem zunächst das Stück ausgewählt und die Besetzung besprochen wird. „Wir lesen bis Mai, verteilen die Rollen und lernen diese bis August. Ab August geht es mit den Proben weiter, die bis Mitte November laufen“, berichtet Heide Scholl – „zweimal pro Woche, versteht sich“.

So geht es Jahr für Jahr – und das seit fast 53 Jahren.