Tierische Freunde

Lieber adoptieren statt ignorieren: KURTs Praktikanten verbringen einen Tag hinter den Kulissen im Tierheim Ribbesbüttel

Pauline Stapel, Vincent Borawski Veröffentlicht am 30.12.2022
Lieber adoptieren statt ignorieren: KURTs Praktikanten verbringen einen Tag hinter den Kulissen im Tierheim Ribbesbüttel

Pauline Stapel und Vincent Borawski absolvierten ein Praktikum in der KURT-Redaktion – und schauten für ihre erste Reportage einen Tag lang im Tierschutzzentrum in Ribbesbüttel vorbei.

Foto: Pauline Stapel

Süße Katzen knuddeln, mit nicht ganz so kleinen Hunden schmusen und danach das Katzenklo sauber machen, während um uns herum der Katzentumult ausbricht. Das haben wir, die beiden KURT-Praktikanten Pauline Stapel und Vincent Borawski, heute alles erlebt. Jedem ist wohl bekannt, welche Aufgaben ein Tierheim hat, aber wir wollten uns das alles mal genauer angucken – begleitet uns bei unserem Tag im Tierschutzzentrum in Ribbesbüttel.

Beim Eintreten begrüßen uns rechts hinter einem Zaun direkt ein paar Hunde, die gerade draußen sind – nur einige von vielen, die im Tierheim leben. Anfangs gab es nur den Tierschutzverein, der 1978 gegründet wurde. Das Tierheim, so wie es heute besteht, gibt es seit 1989. Bei unserer Ankunft werden wir von sechs Mitarbeiterinnen und einer Praktikantin in Empfang genommen und sind bei der Aufgabenverteilung dabei. Es gibt doch mehr zu tun, als wir dachten.

Jedes Tier braucht Pflege und genügend Zeit draußen, dafür gibt es drei Auslaufbereiche für die Hunde. Sabine Hölter, die seit 22 Jahren im Tierheim arbeitet und stellvertretende Leiterin ist, erklärt uns, dass jeder Hund mindestens einmal am Tag aus dem Zwinger kommt.

Manche Zwinger haben einen angrenzenden Außenbereich. So können diese Hunde rund um die Uhr selbst entscheiden, ob sie gerade rausgehen möchten oder lieber drinnen bleiben. Die Hunde werden zusätzlich von einem Hundetrainer betreut und bekommen das Hunde-Einmaleins beigebracht. Allzu große Sorgen um die häuslichen Manieren eines Hundes braucht man sich also nicht zu machen.

Die Katzen haben angrenzend an ihr Innengehege einen Außenbereich. Beides wird täglich gesäubert. Beim Eintreten in die Katzenzimmer springt uns zur Begrüßung der getigerte Kater Kelloggs auf die Schultern und jagt uns den Schreck unseres Lebens ein. Neben den vielen Spielzeugen und Kletterbäumen für die Katzen steht noch eine Bank im Zimmer. Diese eignet sich besonders, um mit den Kleinen zu schmusen.

Am liebsten hätten Pauline und Vincent alle Stubentiger aus dem Ribbesbütteler Tierheim mit nach Hause genommen.

Foto: Pauline Stapel

Sabine erklärt uns, dass die Katzen im Tierheim in der Mehrheit sind. „Es gibt einfach zu viele wild oder freilebende Katzen, die sich unkontrolliert vermehren. Ende April bis Anfang Herbst bekommen wir am meisten Katzen, da dies die Zeit ist, in der sie ihre Jungen bekommen. Mit so vielen Jungtieren wird der Platz dann auch mal knapp.“ Wichtig sei den Tierheim-Mitarbeiterinnen, sich viel mit den Tieren zu beschäftigen, betont Sabine. Deshalb müssen die Hunde, bevor sie etwas zu Fressen bekommen, mit dem jeweiligen Mitarbeiter interagieren, also sie angucken und sich ruhig hinsetzten. „Dies fördert die Verbindung zwischen Mensch und Tier“, erklärt sie.

Uns erstaunt das strikte Auswahlverfahren beim Adoptieren eines Tieres. Es wird besonders darauf geachtet, dass Mensch und Tier zueinander passen und sie langfristig gut miteinander auskommen. Es werden unter anderem „Dates“ arrangiert und bei Hunden Treffen zum Gassi gehen vereinbart. So wird noch, bevor der Hund zu Hause einzieht, sichergestellt, dass sich Mensch und Tier charakterlich gut ergänzen. „Das Ziel ist es immer, dass die Tiere ein langfristiges Zuhause bekommen,“ erläutert Sabine.

Im Ribbesbütteler Tierheim gibt es mehrere Katzenhäuser, um die Katzen gut untereinander aufzuteilen. Unser Lieblingshaus ist natürlich das mit den Babykatzen, wobei diese sehr scheu sind und man in den anderen Häusern viel besser mit den Katzen spielen kann. Neben zahlreichen Katzenklos gibt es an fast jeder Ecke Spielzeuge für die Katzen sowie mehrere Höhlen, damit sich die Kleinen auch ordentlich entspannen können. Der Spielzeugball mit einer Glocke ist besonders beliebt: Wenn der Ball einmal anfängt zu rollen gibt es kein Halten mehr für die kleinen Flitzer.

Während der Pandemie wollten viele Menschen ein Haustier bei sich aufnehmen. Da wurde dann besonders streng darauf geachtet, ob die Gefahr besteht, dass die Tiere nach Lockerung der Beschränkungen nicht doch wieder zurückgegeben werden könnten. Wer seine Einsamkeit mit einem Tier vertreiben wollte und dies nur für die Zeit von Home-Office artgerecht versorgen konnte, bekam keines.

Und wie sieht‘s mit Spenden aus? Was ist da geeignet? „Wenn es fürs eigene Tier noch gut ist, ist es für uns auch gut“, sagt Sabine. „Es dürfen also auch gerne gebrauchte Sachen sein, aber bitte in einem guten Zustand.“ Neben Futter und Geld werden auch Medikamente gespendet.

Am Ende unseres Besuchs haben wir es leider nicht geschafft, alle Katzen mitzunehmen – da waren unsere Jacken dann doch nicht groß genug.

Tierschutzzentrum
Peiner Landstraße 12, Ribbesbüttel
tierschutz-gifhorn.de


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