Krisenmanagement

Landkreis Gifhorn meldet 15 Corona-Tote an einem Tag - doch die sind teilweise schon im Dezember verstorben

Marieke Eichner Veröffentlicht am 20.01.2021
Landkreis Gifhorn meldet 15 Corona-Tote an einem Tag - doch die sind teilweise schon im Dezember verstorben

Am Dienstag stiegen die Todeszahlen im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Landkreis Gifhorn sprunghaft an. Die Kreisverwaltung erklärt nun, woran das liegt.

Foto: Brett Sayles/pexels.com (Symbolfoto)

Die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Landkreis Gifhorn stieg am gestrigen Dienstag sprunghaft an – um 15 Fälle. Diese 15 Todesfälle ereigneten sich jedoch nicht binnen 24 Stunden, wie die Kreisverwaltung nun in einer Pressemitteilung erklärte. Der starke Anstieg sei auf Nachmeldungen zurückzuführen, teilweise noch aus dem Dezember. Am heutigen Mittwoch kamen nochmals 5 weitere Todesfälle hinzu. Insgesamt sind im Landkreis Gifhorn aktuell nun 83 Todesfälle seit Beginn der Pandemie zu beklagen.

Bei den nachgemeldeten Verstorbenen handelt es sich – laut Pressemitteilung – um ältere Menschen, einige von ihnen wohnten in Alten- oder Pflegeheimen. Die späte Nachmeldung ihres Todes erklärt die Gifhorner Kreisverwaltung durch den Umstand, dass die amtliche Feststellung von Todesfällen den Samtgemeinden und Städten obliege. Durch Feiertage im Dezember habe sich die Weitergabe der Fallzahlen an das Gesundheitsamt des Landkreises Gifhorn und das Niedersächsische Landesgesundheitsamt verzögert.

„Die Sterbeurkunden werden durch die zuständigen Standesämter ausgestellt und an die untere Gesundheitsbehörde übermittelt“, erklärt die Kreisverwaltung die Meldeprozedur. „Im Gesundheitsamt müssen die Sterbeurkunden zwingend mit der Liste von infizierten Personen verglichen werden, um Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus sicher bestätigen zu können. Anschließend erfolgt die Weitergabe der Todesfälle an das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA).“

Gifhorns Landrat Andreas Ebel äußerte den Angehörigen der 15 Verstorbenen seine Anteilnahme. Die Nachmeldung zeige, „dass insbesondere ältere Menschen zur Risikogruppe gehören“. Sie müsse man gemeinschaftlich vor einer Infektion schützen. In der vergangenen Woche hat die Kreisverwaltung zusätzliche Maßnahmen für die Alten- und Pflegeheime beschlossen: FFP-2-Maskenpflicht in den Einrichtungen, Ausdehnung der Testpflicht und verstärkte Kontrolle des Hygienekonzeptes. Außerdem prüft die Kreisverwaltung laut Pressemitteilung derzeit, Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zur Unterstützung in Alten- und Pflegeheime zu schicken. Nichtsdestotrotz appelliert der Landrat: „Es ist aber weiterhin unerlässlich, dass jeder Einzelne in der jetzigen Situation seine Kontakte reduziert und von Besuchen weitestgehend Abstand nimmt.“

Derweil meldet das Niedersächsische Landesgesundheitsamt am heutigen Mittwoch im Landkreis Gifhorn fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus – alle Verstorbenen waren ältere Menschen. Damit sind im Landkreis insgesamt 83 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das Gesundheitsamt Gifhorn testete insgesamt 12.400 Personen. In der vergangenen Woche wurden 271 Gifhornerinnen und Gifhorner positiv auf das Coronavirus getestet.

Die maßgebliche 7-Tage-Inzidenz liegt für den Landkreis Gifhorn aktuelle bei 153,5 (-18,7 im Vergleich zum Vortag).


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