KURT-Jahresrückblick 2021

KURTs Jahresrückblick: Alle Schlammgruben sollen untersucht werden - Gifhorns Kreisverwaltung stellt Förderanträge für alle bekannten Verdachtsfälle

Marieke Eichner Veröffentlicht am 21.01.2022
KURTs Jahresrückblick: Alle Schlammgruben sollen untersucht werden - Gifhorns Kreisverwaltung stellt Förderanträge für alle bekannten Verdachtsfälle

Gifhorn wurde seit den 30ern zur bedeutenden Quelle der Ölindustrie. 1968 stammten 15 Prozent der deutschen Förderung aus dem Landkreis.

Foto: Privat

Jahrelang hatte Gifhorns Kreisverwaltung eine Untersuchung aller bekannten 52 Bohrschlammgruben im Landkreis, die gesundheitsgefährdende Altlasten enthalten könnten, nicht für nötig gehalten – Ende Juni vergangenen Jahres lief die Frist ab, bis zu der die Kosten für jene Untersuchungen noch zum größten Teil von der Erdöl-Industrie getragen werden. Warum die Kreisverwaltung sich das beinahe entgehen lassen wollte, blieb bis zuletzt unklar. Zunächst wurde nur für sechs der 52 Verdachtsfälle eine Überprüfung beantragt. Doch nach umfangreichen KURT-Recherchen und einer Online-Petition, die von mehreren hundert Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet wurde, kam die Kehrtwende: Die Kreisverwaltung kündigte an, alle 52 Altlasten-Verdachtsfälle untersuchen zu lassen.

„Für alle Bohrschlammgruben, die es in Gifhorn gibt, haben wir Förderanträge gestellt“, bestätigt Kreisrätin Ute Spieler. Zuletzt wurde die Zeit recht knapp, doch am Stichtag – dem 30. Juni 2021 – erhielt die niedersächsische Landesregierung tatsächlich weitere 46 Anträge auf Förderung aus dem Landkreis Gifhorn.

„Für sechs von 52 haben wir schon Untersuchungen laufen“, informiert Ute Spieler. Die Untersuchung der weiteren 46 Verdachtsfälle sei bereits ausgeschrieben.

„Ergebnisse gibt es natürlich noch nicht“, gibt die Kreisrätin zu bedenken. Aber: „Die erste Entscheidung zur Förderung gab es am Jahresende. Bis jetzt haben wir 23 positive Förderbescheide.“
Wird im ehemaligen Erdöl-Hotspot Gifhorn nach weiteren Schlammgruben gesucht? Ute Spieler: „Im Rahmen der Untersuchung und in Vorbereitung der Förderanträge sind keinerlei weitere Hinweise aufgetreten, dass es weitere Bohrschlammgruben gibt.“


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