Kunst & Kultur

Künstlerhaus Meinersen: Stipendiat Thomas Heidtmann entwickelt ein Licht-Kunst-Projekt

Marieke Eichner Veröffentlicht am 18.05.2021
Künstlerhaus Meinersen: Stipendiat Thomas Heidtmann entwickelt ein Licht-Kunst-Projekt

Thomas Heidtmann (rechts) ist der neue Stipendiat im Künstlerhaus in Meinersen. Auf sein Licht-Kunst-Projekt freut sich nicht nur der Leiter des Künstlerhauses Jochen Weise (links).

Foto: Marieke Eichner

Das Künstlerhaus in Meinersen hat einen neuen Bewohner: Thomas Heidtmann. Der 38-Jährige Absolvent der Berliner Universität der Künste ist für die kommenden drei Monate Stipendiat der Bösenberg-Stiftung. Seine Zeit in Meinersen will er nutzen, um unter dem Titel „slideedge.io“ ein partizipatives Lichtkunst-Projekt zu entwickeln.

„Ich bin zwar kein expliziter Licht-Künstler“, stellt sich Thomas Heidtmann vor. „Aber Licht war immer wieder Teil meiner Arbeit.“ Ursprünglich komme er aus der Malerei. „Aber die Beschränkungen der Leinwand waren für mich auf Dauer nicht zufriedenstellend.“ So sei er mit der Zeit immer mehr in den Raum gegangen.

Der neue Künstlerhausbewohner will „das Unsichtbare erforschen und sichtbar machen durch Kunst“. Seine künstlerische Arbeit sieht er an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Technik. Für „slideedge.io“ will Thomas Heidtmann neue Technologien wie Virtual Reality und Künstliche Intelligenz einsetzen. So soll sein Werk Personen und Ausstellungsraum verbinden.

Der Ausgang seines Projektes ist offen – zunächst gelte es, technische Hürden zu überwinden. Formal hat sich Thomas Heidtmann von 3-D-Computergrafiken inspirieren lassen. „Die bestehen aus Polygonen und die wiederum aus Dreiecken. Die haben Scheitelpunkte und Edges – also Längstseiten“, erläutert der Künstler. Die Scheitelpunkte könnten auf den Linien verschoben werden, so bewegten Besucher die geometrische Objekte. Der gestaltete Raum ändert sich also in Abhängigkeit zu den Personen in ihm.

„Es ist als Langzeitprojekt angelegt“, erläutert der Berliner. Formsprache, Regeln, Prinzipien und Ideen sollen ortsspezifisch angepasst werden. „So können immer neue Versionen hergestellt werden.“ Besucherinnen und Besucher sollen sich fragen: Welche Beziehung habe ich zu den Gegenständen im Raum? „Ich entwickle den künstlerischen Rahmen dazu“, erklärt Thomas Heidtmann. „Aber ich gebe keine Antworten.“

Der kreative Teil des Projektes findet im Künstlerhaus in Meinersen statt. Thomas Heidtmann bewundert die „wunderschöne Atelierwohnung“ und freut sich, konzentriert arbeiten zu können. Denn: „Ich bin in Berlin verortet – aber es ist schön da raus zu sein, befreit von Einflüssen.“ Die Arbeitsbedingungen in der Umgebung des Künstlerhauses haben ihn überzeugt. Und: „Ob Meinersen oder Michigan – ich möchte an vielen Orten sein.“


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