Sport
Kreissportbund Gifhorn: Rückschau und Ausblick des Vorsitzenden Martin Roth
Jens Neumann Veröffentlicht am 22.01.2024
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Martin Roth hatte im vergangenen September Alarm geschlagen: „Zwei ehrenamtliche Vorstände und ich hauptberuflich als Geschäftsführer dazu – das ist einfach zu wenig. Damit sind wir gerade noch so handlungsfähig. Wir brauchen mindestens zwei Vorsitzende“, hatte der Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB) Gifhorn im Vorfeld des 26. Ordentlichen Kreissporttages betont. Noch nicht ahnend, dass ihm dieser vorweihnachtliche Wunsch für die Dachorganisation der rund 250 Sportvereine im gesamten Kreis mit ihren 66.500 Mitgliedern dann tatsächlich auch erfüllt werden sollte: Sarah Bethke und Ivonn Lütge wurden in den KSB-Vorstand gewählt.
Hans-Herbert Böhme und Birte Kallweit hatten sich von ihren Vorstandsämtern im KSB verabschiedet, die Zahl der Vorsitzenden hatte sich also halbiert. Nur noch die beiden jüngsten Vorstandsmitglieder Can Özcan und Sören Hoffmann blieben an Bord – Özcan war erst vor zwei Jahren beim Kreissporttag gewählt worden, Hoffmann ein Jahr später nachgerückt. „Die beiden sind echte Glücksfälle für uns. Sie nehmen viele Termine wahr“, hob Martin Roth hervor. Aber es waren eben nur zwei Glücksfälle – es brauchte mehr.
Kurz vor dem Kreissporttag kamen dann zwei weitere Glücksfälle hinzu: Sarah Bethke und Ivonn Lütge signalisierten ihre Bereitschaft und wurden prompt in den KSB-Vorstand gewählt. „Ich selbst hatte im Vorfeld 30, 40 Leute angesprochen“, erklärte Martin Roth, der als Geschäftsführer berufenes Mitglied im Vorstand ist. „Das war teilweise schon frustrierend.“
Kein Wunder also, dass die Erleichterung beim Kreissporttag selbst um so größer war. Erst recht, wenn man durch die Highlights 2023 des Kreissportbundes Gifhorn streift, die Martin Roth für Sport KURT zusammengestellt hat – und aus denen sich großteils zugleich auch die Herausforderungen für das vor uns liegende Jahr 2024 ergeben.
Vereinssport braucht weiterhin Unterstützung des Landkreises
Nachdem Hans-Herbert Böhme viele Jahre am Ausschuss „Schule und Sport“ teilgenommen hat, übernimmt nun Dr. Sören Hoffmann als neuer Vorstandssprecher diese Aufgabe. Die Lobbyarbeit spielt insbesondere in Zeiten knapper Kassen eine wichtige Rolle. Der Sport im Verein muss laut KSB weiter Unterstützung durch den Landkreis Gifhorn erfahren, denn der gesellschaftliche Beitrag von 250 Sportvereinen mit hunderten Ehrenamtlichen und Freiwilligen ist riesig. 66.500 Mitglieder erfahren tägliche Bewegung und soziale Unterstützung.
Land Niedersachsen hilft bei Energieversorgung Das Sportfest „All inklusive“ fand 2023 in Meine statt. 2024 gastiert es in Gifhorn.
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„Für unsere Vereine sind wird dankbar, dass das Land Niedersachsen einen Energiekostenzuschlag in Höhe von 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat“, so KSB-Geschäftsführer Martin Roth. „Aktuell gibt es ein Programm mit 8 Millionen Euro für Energieeffizienzmaßnahmen der Vereine. Die Vereine im Landkreis Gifhorn werden durch die Fördergelder im Jahr 2024 etwa 1 Million Euro Investitionsvolumen für die Verbesserung der Energieeffizienz umsetzen können.“
Sportfest „All inklusive“ steigt 2024 in Gifhorns Flutmulde Sprach mit dem KSB-Vorstand über Sportförderung: Bundesminister Hubertus Heil (2. von rechts).
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Im vergangenen Jahr wurde der „All-inklusive“-Tag auf den Sportanlagen des TSV und SV Meine und zusammen mit dem Landkreis Gifhorn ausgerichtet. Etwa 1000 Besucher mit und ohne Beeinträchtigung nahmen zahleiche Sport- und Bewegungsangebote wahr, die viele Sportvereine mit ihren Übungsleitern und Helfern präsentierten. In diesem Jahr findet das Sportfest auf dem Gelände des MTV Gifhorn statt – am 1. Juni.
Bundesarbeitsminister Heil zu Gast beim KSB Das Sportstättenbau-Event fand zahlreiche Hörerinnen und Hörer im Haus der Vereine in Hankensbüttel.
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Ein weiteres Highlight im Jahr 2023 war der Besuch von Hubertus Heil, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Gifhorn-Peine und Bundesminister für Arbeit und Soziales, beim Kreissportbund Gifhorn. Die drei Vorstandsmitglieder des KSB, Dr. Sören Hoffmann, Can Özcan und Martin Roth, sprachen mit dem Bundesminister über unterschiedliche sportpolitische Themen. Dabei wurden Bundesthemen wie die Förderung von Olympiastützpunkten genauso diskutiert wie landkreisspezifische Themen wie der Sportstättenbau.
Sportstättenbau-Event: Viele Vereine informieren sich in Hankensbüttel
Etwa 45 interessierte Gäste nahmen am ersten Sportstättenbau-Event im November teil. Veranstaltungsort war das Haus der Vereine des SV Hankensbüttel. Dr. Sören Hoffmann und Netzwerkpartner unterrichteten über die verschiedenen Fördermöglichkeiten im Sportstättenbau für Sportvereine. Außerdem berichteten drei Vereine von ihren Bauprojekten. Übrigens: Auch Ende 2024 soll es ein Sportstättenbau-Event des Kreissportbundes geben.
Netzwerk gegen Gewalt Ehrung von Corinna Müller-Lorenz vom TSC Gifhorn (Mitte) durch KSB-Vorstand Dr. Sören Hoffmann und Jessica Balke.
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Als Highlight zu nennen wäre aus KSB-Sicht auch das Netzwerk „Sport gegen häusliche und sexualisierte Gewalt“ unter der Leitung des ehemaligen Vorstandssprechers Hans-Herbert Böhme, das sich weiter etabliert hat. Im neuen Jahr sollen Maßnahmen folgen, um das Netzwerk noch bekannter zu machen und auf die Dringlichkeit des Themas hinzuweisen.
Ehrenamt überrascht
Natürlich hat der KSB auch wieder Ehrungen im Rahmen der Aktion „Ehrenamt überrascht“ durchführen dürfen können: 14 Vereine haben im Ehrungszeitraum 14 Überraschte geehrt. In der Regel sind dies Menschen, die lange Zeit eher im Hintergrund tätig sind, ihre Arbeit ist für die Vereine aber häufig unersetzlich.
Angebot des Kreissportbundes wird vermehrt wahrgenommen Der KSB-Vorstand: Dr. Sören Hoffmann (von links), Ivonn Lütge, Can Özcan, Sarah Bethke und Martin Roth.
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Die Vereine starteten wieder voll durch und haben im abgelaufenen Jahr 2023 verstärkt die Angebote des Kreissportbundes Gifhorn und der gemeinsamen Sportregion Ostniedersachsen wahrgenommen. Beim Thema Bildung konnte der KSB zufriedenstellend verbuchen, dass die zahlreichen Lehrgänge von Sarah Brüning, Sportreferentin für Bildung und Sportjugend, sehr gut besucht waren. Anzumerken ist auch, dass die unterschiedlichen Beratungsformate von Martin Roth wieder verstärkt wahrgenommen wurden – „insbesondere Unterstützung bei Satzungsänderungen und Neugestaltungen“, so der KSB-Geschäftsführer. Darüber hinaus standen den Sportvereinen eine Großzahl von Angeboten zur Verfügung wie Aktivtage, Bewegungskiosk, Minisportabzeichen und Sport im Schwarzlicht.
Endlich: Neubesetzung des Vorstands
Im Oktober fand Gifhorns Kreissporttag statt. „Wir sind froh, dass wir nach langer Suche den Vorstand paritätisch besetzen konnten. Ein herzliches Dankeschön geht an die scheidenden Vorstandsmitglieder Birte Kallweit und insbesondere Hans-Herbert Böhme, der in seiner siebenjährigen Amtszeit den Kreissportbund geprägt hat“, verdeutlicht KSB-Geschäftsführer Martin Roth, der als berufenes Mitglieder dem Vorstand vorsteht. Wiedergewählt wurden Dr. Sören Hoffmann und Can Özcan. Neu dabei sind Sarah Bethke und Ivonn Lütge.
Ziel des Kreissportbundes: Mehr Lobby-Arbeit wagen
Doch vor welchen Herausforderungen steht der Kreissportbund Gifhorn im neuen Jahr? „In allen genannten Themen werden wir 2024 tätig sein. Die Herausforderung liegt darin, bei immer knapper werdenden Kassen diese Aufgaben weiterhin wahrnehmen zu können. Aus diesem Grund müssen wir auch unsere Lobbyarbeit weiter verstärken“, erklärt Martin Roth. Am 7. März findet dazu die Veranstaltung „Neu im Vorstand“ in Gifhorn statt. „Hier sprechen wir konkret die Vereine an, die neue Vorstandsmitglieder haben. Alte Hasen dürfen gerne dabei sein. Bei der Veranstaltung werden wir den kompletten Service des KSB vorstellen. Alle Mitarbeitenden und Vorstandsmitglieder des KSB sind dabei“, verdeutlicht der KSB-Geschäftsführer.