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Irgendwann möchte ich mit dem MTV in der Regionalliga spielen - Gifhorns Fußball-Trainer Georgios Palanis spricht im Interview über seine Ziele

Jens Neumann Veröffentlicht am 02.11.2021
Irgendwann möchte ich mit dem MTV in der Regionalliga spielen - Gifhorns Fußball-Trainer Georgios Palanis spricht im Interview über seine Ziele

Ansprache auf dem Trainingsplatz: Georgios Palanis, der neue Coach von Fußball-Oberligist MTV Gifhorn, will seinem Team bei jedem Training „etwas anbieten“ und seine Elf „pushen“.

Foto: Sebastian Priebe/regios24

Er liebt den Fußball, er lebt den Fußball – und seit dem 22. September ist Georgios Palanis der neue Mann auf der Kommandobrücke des Oberligisten MTV Gifhorn. Im Interview mit KURT-Mitarbeiter Jens Neumann spricht der 49-jährige Nachfolger von Michael Spies über seine Aufgabe bei den Schwarz-Gelben, seine Ziele und seine Arbeitsweise als akribischer Fußball-Coach.

Bleiben wir beim sportlichen Du: Georgios, Du bist selbst Gifhorner. Und dann kommt ein Angebot vom MTV – wie lange musstest Du da überlegen?
Von der Sache her eigentlich gar nicht! Der MTV Gifhorn ist ein Stadtverein und zudem auch der höchstspielende Verein im Kreis.

Dein Sohn Athanasios gehört selbst zum Oberliga-Kader: Inwieweit hat Dich das bei Deiner Entscheidung beeinflusst?
Wenn mein Sohn etwas dagegen gehabt hätte, dann hätte ich den Trainerposten beim MTV nicht angetreten – es wäre der einzige Grund gewesen. Als Papa brauchst Du es nicht, dass deswegen der Haussegen schief hängt. Und als Trainer kann es ja auch mal lauter werden. Als Papa lobst Du, als Trainer weist Du auf Fehler hin.

Du kanntest die Mannschaft ja als Zuschauer. Wie ist sie denn aus Trainersicht?
Da bin ich eigentlich positiv überrascht. Mit der Truppe kannst Du gut arbeiten. Die Spieler nehmen viel an, versuchen die Vorgaben umzusetzen. Die Mannschaft ist lernwillig und auch leicht zu führen – jedenfalls noch. So lange bin ich ja noch nicht im Amt.

Du warst selbst eine Ewigkeit Trainer beim SSV Kästorf. Wie waren die Reaktionen von Bekannten, als öffentlich wurde, dass Du der neue MTV-Coach wirst?
Durchweg positiv! Ich habe von keinem einzigen etwas Negatives gehört, sondern viele Glückwünsche bekommen – sei es von Bekannten oder auch ehemaligen Spielern. Einige waren allerdings auch nicht überrascht, dass ich MTV-Trainer geworden bin.

„Aktuell ist das kleinste Ziel aber das größte: Der Klassenerhalt ist eine Monsteraufgabe bei den vielen Absteigern“, mient Georgios Palanis, neuer Coach des Oberligisten MTV Gifhorn.

Foto: Sebastian Priebe/regios24

Welche Ziele hast Du mit dem MTV Gifhorn – in dieser Saison, aber auch künftig?
In dieser Saison ganz klar: die Klasse halten! Das ist das Hauptziel, das ist wichtig für den Verein und die Region. Langfristig ist es mein Ziel, dass sich der MTV Gifhorn nicht in den unteren, sondern den oberen Tabellenregionen bewegt. Irgendwann möchte ich mit dem MTV eine Liga höher spielen, die Regionalliga ist in vier, fünf Jahren mein Ziel. Man fängt klein an und muss große Ziele haben. Und das ist nicht unmöglich. Es ist ein Stadtverein, bei dem alles dafür vorhanden ist. Aktuell ist das kleinste Ziel aber das größte: Der Klassenerhalt ist eine Monsteraufgabe bei den vielen Absteigern.

Stichwort: Hierarchie im Kreis Gifhorn. Wie wichtig ist es aus Deiner Sicht, dass es eine Nummer 1 wie den MTV gibt?
Sehr wichtig! Und das ist keineswegs als Minderung gegenüber den anderen Vereinen zu sehen. Der MTV ist der einzige Verein, der hier in der Jugend hoch spielt. Und wenn es beim MTV nicht gut aussieht, dann sieht es für die anderen Vereine auch nicht gut aus.

In welchen Bereichen siehst Du aktuell Verbesserungsbedarf?
Wir müssen im spielerischen Bereich ganz stark zulegen. Wir müssen mutig auf allen Positionen sein – alle müssen am Toreschießen beteiligt sein. Ich sehe also Verbesserungsbedarf in allen Mannschaftsteilen.

Du giltst als akribischer Arbeiter, als positiv Fußball-Verrückter: Würdest Du dem zustimmen?
Im Prinzip schon. Aber ich glaube, das gilt für alle Trainer auf einer bestimmten Ebene. Du musst jedes Training vorbereiten, der Mannschaft etwas anbieten, sie pushen. Es ist schon sehr, sehr viel Zeit, die für den Fußball draufgeht. Es ist ein 7-Tage-Job in der Woche, Du beschäftigst Dich täglich mit dem Fußball. Und dafür muss Du eben auch einige Sachen opfern. Andere gehen am Wochenende feiern, Du stellt Dir die Frage: Wie gestalte ich mein Wochenende? Du bist ja gleichzeitig auch ein Vorbild.

Lässt sich dieser Zeitaufwand denn überhaupt in Zahlen messen?
Das ist schwierig, drei bis vier Stunden pro Tag sind es aber schon. Und wenn ich mich in der Woche mit der Mannschaft gut vorbereitet habe, dann schlafe ich in der Nacht vor dem Spiel auch gut. Nach dem Spiel habe ich immer eine schlaflose Nacht – egal ob wir gewonnen oder verloren haben.


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