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Gemeinschaft voller Herzblut und Freundschaft: Das Uniformierte Schützenkorps Gifhorn bringt rund 800 Mitglieder und die ganze Stadt zusammen

Redaktion Veröffentlicht am 16.02.2025
Gemeinschaft voller Herzblut und Freundschaft: Das Uniformierte Schützenkorps Gifhorn bringt rund 800 Mitglieder und die ganze Stadt zusammen

Das Schützenfest ist das Glanzlicht eines jeden Gifhorner Schützenjahres – doch auch in allen anderen Monaten hat der Verein viel zu bieten.

Foto: Privat

Fragt man die Gifhornerinnen und Gifhorner nach dem Uniformierten Schützenkorps (USK), fallen vermutlich sofort Begriffe wie Rummel, Schützenfest und Uniform. Doch die rund 800 Mitglieder, organisiert in 16 Zügen, haben noch weit mehr auf Lager: Tradition, Brauchtum und Tanz zum Jahresauftakt, Wettkampf- und Freizeitsport, Freundschaft und eine Menge Herzblut. Das USK Gifhorn ist nicht nur ein Verein – es ist eine Gemeinschaft, die verbindet, prägt und Generationen zusammenbringt.

Vor zwei Jahren feierte das USK sein 200-jähriges Bestehen – damit ist es der älteste Verein in der Stadt Gifhorn. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins Spätmittelalter, als das Schützenwesen Teil der Stadtverteidigung war. „500 Jahre Schützengeschichte und Tradition – das ist unser Markenkern, auf den wir sehr stolz sind“, betont USK-Major Karsten Ziebart. Seit 2018 führt er das Korps, das sich durch seine Vielseitigkeit auszeichnet: Von mehreren Zügen für Frauen und Männer über einen Jugendzug bis hin zur Trachtentanzgruppe sowie der Böllergruppe und der Biathlonsparte, dem zurzeit ruhenden Spielmannszug und der Abteilung der Gifhorner Hutträgerschaft gehören alle engagierten Mitglieder zur großen USK-Familie.

Tradition, die lebt

Lange Zeit war das Schützenwesen eine reine Männerangelegenheit. Doch Anfang der 1970er Jahre änderte sich das: Die ersten Frauen traten in Uniform auf und bereicherten das Vereinsleben. 1983 wurde auf Initiative des legendären Wolfgang Braun die Trachtentanzgruppe gegründet, die heute von Luba Jahnke geleitet wird. Ihr Ziel: die Gifhorner Trachten und alte Volkstänze nicht nur zu bewahren, sondern mit Begeisterung zu präsentieren.

Genauso enthusiastisch ist die Böllergruppe Gifhorner Löwen, die seit zehn Jahren fester Bestandteil der Schützenfesteröffnung ist – lautstark und imposant.

Eine weitere Besonderheit ist die Gifhorner Hutträgerschaft, die seit 1983 Menschen für besonderes Engagement in Stadt und Landkreis auszeichnet. Seit 2016 ist sie offiziell Teil des USK. Sprecherin Marie-Louise Fischer und ihre Gemeinschaft wählen jedes Jahr den neuen Hutträger. Zuletzt fiel diese Ehre dem Wittinger Heimatforscher Kurt-Ulrich Blomberg zu.

Major Karsten Ziebart prägt das Uniformierte Schützenkorps Gifhorn mit Ideen und Hingabe.

Foto: Michael Uhmeyer

Sport und Erfolg

Das Sportschießen ist seit jeher das Herzstück des Vereins. „Neben unserem kulturellen Selbstverständnis ist der Schießsport unser Aushängeschild“, unterstreicht Major Ziebart. Trainiert wurde früher unter teils abenteuerlichen Bedingungen in Sälen und Gaststätten. Heute bietet der Schießstand auf dem Gifhorner Schützenplatz optimale Bedingungen, um für Wettkämpfe zu trainieren. Denn wer Zugkönig werden möchte, den Herbstpokal anvisiert oder gar eine der Königswürden beim alljährlichen Schützenfest ergattern will, sollte gut vorbereitet sein. Die Konkurrenz ist groß, die Auszeichnungen sind – in aller Freundschaft – hart umkämpft.

Die Sportschützen des USK kämpfen nicht nur regelmäßig um Vereinsmeisterschaften, sondern qualifizieren sich auch über Kreis- und Landesmeisterschaften bis auf höchste Ebenen. „Wir haben regelmäßig Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften dabei“, ist Schießoffizier Frank Göbel stolz auf die USK-Schützen. „Zudem ist das USK natürlich auch Mitglied im Kreisschützenverband und nimmt regelmäßig an den dort organisierten Wettbewerben teil.“

Sportlich besonders herausragend ist auch die Biathlon-Sparte, die im Sommerbiathlon wie auch Winterbiathlon antritt und regelmäßig mit Goldmedaillen von den Deutschen Meisterschaften nach Hause kommt. „Unsere jungen Sportlerinnen und Sportler zeigen auf Landes-, Bundes- und sogar europäischer Ebene Spitzenleistungen – dass heute der Name des USK und auch der Stadt Gifhorn weit und breit bekannt ist, ist auch ihr Verdienst“, zeigt sich Karsten Ziebart stolz. Diese Meisterleistungen sind nicht zuletzt dem Trainerteam Nathalie und Dennis Gerdau sowie Christian Strohal mit Spartenleiter Peter Kostrewa zu verdanken, die mit Herz und Expertise den Nachwuchs fördern.

Die Sportschützen und Biathleten des USK Gifhorn trainieren regelmäßig für ihre vielen Erfolge.

Foto: Privat

Gemeinsam feiern

Wo Erfolge eingefahren werden, dürfen auch die Freude und das Feiern nicht zu kurz kommen. Den Jahresauftakt bestreitet das USK mit seinem einzigartigen Apfelsinenball. Live-Band, Tanz und Buffet versammeln dazu nicht nur Mitglieder auf dem Parkett der Stadthalle, sondern vor allem auch zahlreiche Gäste aus Stadt und Landkreis. Vorwissen zum Schützenwesen ist nicht nötig – jede und jeder ist zum ersten Großereignis des Jahres in Gifhorns gesellschaftlichem Kalender willkommen. Einzige Voraussetzung: ein schickes Kleid oder ein gebügelter Anzug. Und dann kann der Spaß auch schon beginnen. „Besser kann man nicht ins Jahr starten“, garantiert Karsten Ziebart. Die Begeisterung der Hunderten Gäste Jahr für Jahr spricht für sich.

Highlight des Jahres: Das Gifhorner Schützenfest

Es ist ohne Zweifel der Höhepunkt des Jahres: Beim Gifhorner Schützenfest zeigt sich das USK Gifhorn in voller Stärke – mit strahlenden Uniformen, blank geputzten Säbeln und herzergreifendem Liedgut. Für viele Mitglieder ist die Schützenfest-Woche die schönste des gesamten Jahres, geprägt von Gemeinschaft und Stolz. Das Motto im Mittelpunkt: „Eintracht und Bürgersinn“.

Ein guter Schütze weiß außerdem, dass das Vereinsleben nicht an der Stadtgrenze endet: Der Besuch benachbarter Schützenfeste im Landkreis und teils auch weit darüber hinaus gehört zur guten Tradition. Daraus sind über Jahrzehnte enge Freundschaften zwischen Vereinen und Zügen entstanden, die das Miteinander nachhaltig stärken und lebendig halten – und uns in Gifhorn auch immer wieder aufheiternde Besuche bescheren.

Antonia Gessel (5. von rechts) leitet den USK-Jugendzug zusammen mit ihrer Stellvertreterin Anna Mikl (4. von links). Sie organisieren Grillabende, Eisessen, Ausflüge in Freizeitparks und vieles mehr für die Jugend.

Foto: Privat

Jugend im Fokus

Besonders wichtig ist dem USK die Jugendarbeit. Denn ohne die jüngeren Mitglieder hätte das Gifhorner Schützenwesen kaum eine so solide Zukunft. In den 1960er Jahren baute Walter Hüttel den ersten Jugendzug auf, heute leiten Antonia Gessel und ihre Stellvertreterin Anna Mikl die Gruppe. Neben Wettkämpfen im Lichtpunktbereich sorgt ein vielfältiges Freizeitprogramm für Abwechslung: Grillabende, Eisessen und Ausflüge in Freizeitparks stehen regelmäßig auf dem Plan. Auch das Kinderschützenfest ist ein Highlight, das Jung und Alt zusammenbringt.

Verein mit Weitblick

Das USK Gifhorn ist mehr als ein Schützenkorps – es ist ein Ort, an dem Generationen von Mitgliedern Traditionen und Werte, Verantwortungsgefühl und Solidarität weitergeben. Gleichzeitig bringt die Aufnahme neuer Mitglieder frischen Wind und stetig neue Impulse.

„Wir haben Schützen in unseren Reihen, die musste ich drei-, viermal bearbeiten. Komm doch mal mit, habe ich immer gesagt. Und dann waren sie einmal dabei und feiern jetzt 20-jährige Mitgliedschaft“, erzählt Karsten Ziebart lachend. „Einmal im USK Gifhorn – und es lässt Dich nicht mehr los.“

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Das Schießheim – Ausstattung auf einen Blick

Kleinkaliberstand:
• 50 Meter mit 12 Bahnen
• Scheibenzuganlagen und Kameraanlage zur Scheibenansicht
• Zugelassen bis 250 Joule Geschossenergie
• 2 Bahnen für Biathlon-Kleinkaliber (liegend und stehend)

Luftdruckstand:
• 10 Meter mit insgesamt 17 Bahnen
• 16 Bahnen mit elektronischer Auswertung (Meyton)
• 1 Bahn mit Scheibenzuganlage

Pistolenstand:
• 25 Meter mit 2 x 6 Bahnen
• Zugelassen bis 2500 Joule Geschossenergie
• 6 Bahnen für 10 Meter Biathlon-Luftgewehr (liegend und stehend)

Außenanlage:
• 10 Bahnen für 10 Meter Biathlon-Luftgewehr (liegend und stehend)

Regelmäßige Termine
Interessierte sind herzlich eingeladen, das USK Gifhorn bei seinen Übungs- und Trainingsterminen kennenzulernen. Treffpunkt ist das Schießheim, Celler Straße 30 in Gifhorn.

Damen: Montags ab 19.30 Uhr (ungerade Wochen).
Biathleten und Sportschützen: Mittwochs ab 18 Uhr.
Schießgruppe: Donnerstags ab 19 Uhr.
Jugendzug: Donnerstags ab 17 Uhr – Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre trainieren im Lichtpunktbereich.
Trachtentanzgruppe: Eiskeller, Lindenstraße 32:
• Kinder und Jugendliche: Montags, 17 bis 19 Uhr.
• Erwachsene: Donnerstags, 19 bis 21 Uhr.

Uniformiertes Schützenkorps Gifhorn von 1823 e.V.
info@usk-gifhorn.de
usk-gifhorn.de


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