Verbraucherschutz

Fettfallen und Zuckerbomben - Für den Gifhorner SPD-Abgeordneten Philipp Raulfs ist der Nutri-Score nur der erste Schritt

Bastian Till Nowak Veröffentlicht am 29.08.2020
Fettfallen und Zuckerbomben - Für den Gifhorner SPD-Abgeordneten Philipp Raulfs ist der Nutri-Score nur der erste Schritt

Der Gifhorner Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs (SPD) orientiert sich mit Hilfe des Nutri-Scores bei seiner Kaufentscheidung im Supermarkt.

Foto: Privat

Mit einem Ampelsystem lassen sich die größten Fettfallen und Zuckerbomben ganz einfach erkennen. Von dunkelgrünem „A“ bis leuchtend rotem „E“: Der neue Nutri-Score auf Fertig-Lebensmitteln soll es Kunden leichter machen, eine gesunde Wahl zu treffen. Die farbige Nährwertkennzeichnung kann helfen, Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Der Nutri-Score findet sich schon jetzt in den Geschäften, im Herbst soll auch die Verordnung dazu in Kraft treten.

Das Bundeskabinett billigte jetzt eine von Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) vorgelegte Verordnung zur Einführung des sogenannten Nutri-Score für verpackte Lebensmittel. Wenn die EU bis September keine Einwände vorbringt, soll die Verordnung im Oktober Thema im Bundesrat werden – und spätestens im November in Kraft treten. Für die Bürger soll es dann eine Informationskampagne zu dem Logo geben. Einige Hersteller sind schon vorangegangen und verwenden es bereits auf ihren Produkten.

„Wir begrüßen den Vorstoß der Bundesregierung, mit dem Nutri-Score eine erweiterte Nährwertkennzeichnung zu etablieren“, teilt der Gifhorner Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs (SPD) mit. Verbraucherinnen und Verbraucher können so mit einem Blick auf die Verpackung die Nährwerte eines Lebensmittels erkennen und mit der Farb- und Buchstabenkombination unkompliziert miteinander vergleichen: „Dieser erste Schritt ist auch deshalb so wichtig, weil das Bewusstsein für Inhaltsstoffe und Herkunft von Lebensmitteln in der Bevölkerung stark wächst“, so Philipp Raulfs. Denn: „Zuletzt haben die Berichte über die Zustände in der Fleischindustrie die Bundesrepublik erschüttert und erneut eine Debatte auch um das Tierwohl entfacht.“

Der Nutri-Score könne aber nur der erste Schritt in einer konsequenten Kennzeichnung von Lebensmitteln sein, meint der Gifhorner Landtagsabgeordnete. „Die SPD-Fraktion setzt sich deshalb dafür ein, dass ein eigenes Label eindeutige Auskunft über das Tierwohl bei der Haltung, beim Transport und der Schlachtung gibt.“

Freiwillige Kennzeichnungen lehnt Philipp Raulfs ab, sie schafften weder Verbindlichkeit noch Transparenz. „Für uns ist klar, dass dieses Tierwohllabel nur auf verpflichtender Basis sein kann.“ Nur so könnten Verbraucherinnen und Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung sensibilisiert werden – „denn das Label zeigt eindeutig an, wo das Fleisch im Supermarktregal ursprünglich herkommt und wie die Tiere dort gehalten wurden“.

Der Nutri-Score auf Lebensmittelverpackungen erleichtert auf einen Blick die Beurteilung einer günstigen Nährstoffzusammensetzung. Er besteht aus einer 5-stufigen Farbskala mit Buchstaben (A bis E) – dabei steht das „A“ in Grün für die günstigste und „E“ in Rot für die ungünstigste Nährwertbilanz.

Einberechnet werden dabei sowohl „problematische Bestandteile“ wie Fett, gesättigte Fettsäuren, Salz, Zucker und Energiegehalt. Hinzugezählt werden aber auch „günstige Bestandteile“ wie Ballaststoffe, Proteine, Obst, Gemüse und Nüsse. Für die verschiedenen Inhaltsstoffe gibt es gewichtete Plus- und Minus-Punkte, die eine Gesamtpunktzahl ergeben.


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