Glauben & Zweifeln

Es gibt nur einen Gott – keinen evangelischen oder katholischen: Das ökumenische Kirchenforum Gifhorn plant eine Vielzahl von Veranstaltungen

Redaktion Veröffentlicht am 30.10.2022
Es gibt nur einen Gott – keinen evangelischen oder katholischen: Das ökumenische Kirchenforum Gifhorn plant eine Vielzahl von Veranstaltungen

Aktionen in der Gifhorner Ökumene: Im kommenden Monat sind gleich zwei gemeinsame Gottesdienste und eine Andacht geplant.

Foto: Pixabay

Die Stärkung der ökumenischen Zusammenarbeit, die Auseinandersetzung mit kirchenpolitischen und theologischen Themen sowie spirituelle Angebote wie die Taizé-Gebete im Schlosshof-Torbogen sind ihr Ziel: Aus dem „Gemeindeforum aktuell“ hat sich 2019 das Ökumenische Kirchenforum Gifhorn gebildet – eine Kooperationsplattform der evangelisch-lutherischen und der katholischen Kirchen in unserer Stadt. St. Altfrid mit St. Bernward, Epiphanias, Martin Luther und St. Nicolai und die Paulus-Gemeinde sind dabei.

Die Fragen von Glauben, der Sinn des Lebens, die Bewahrung der Schöpfung und vieles mehr sind ihre Themen: „Wir wollen mit unseren Angeboten den normalen Gemeindealltag ergänzen und nehmen dabei ökumenisch die ganze Stadt in den Blick“, erklärt Karsten Keding, Pastor im Ruhestand, der vor sechs Jahren von der lutherischen Kirchenkonferenz Gifhorn beauftragt wurde, als Moderator zu fungieren. „Ein prägendes Ereignis sind die im Winter monatlich stattfindenden Taizé-Gebete, die wir nun schon seit fünf Jahren feiern.“

Ein besonderes Ereignis im Programm des Kirchenforums sei das „Schäferstündchen“ durch die Gifhorner Heide gewesen, an dem „erfreulich viele Kinder und Jugendliche teilgenommen haben und ihre Erkenntnisse, Einsichten und Freude an der Bewahrung der Schöpfung entwickeln konnten“, so Pastor Keding.

Martin Wrasmann (von links), André Pauwels, Manfred Senger, Karsten Keding und Ferdinand Heller engagieren sich im ökumenischen Kirchenforum.

Foto: Privat

„Die ökumenische Perspektive ist Grundlage für unser Handeln, es gibt keine Zukunft der Kirche, außer einer ökumenischen. Das Ziel der Ökumene ist aber kein homogenes Gebilde oder der Zusammenschluss zweier Großorganisationen – also der katholischen und evangelischen Kirche –, sondern dass unterschiedliche Reichtümer miteinander geteilt werden“, sind sich die Verantwortlichen des Forums einig. Das Allerwichtigste für die Zukunft der Kirche sei, „dass wir ausstrahlen, wovon wir sprechen. Wir werden uns nicht damit zufrieden geben, dass es immer noch kein gemeinsames Abendmahl gibt, wir sind überzeugt, dass wir das Trennende überwinden müssen, denn es gibt nur diesen einen Gott – keinen evangelischen oder katholischen.“ So gebe es ja auch kein evangelisches oder katholisches Leid, sondern nur menschliches. „Darauf müssen unsere Kirchen gemeinsam reagieren und nicht doppelt nebeneinanderher arbeiten.“

Auf dieser Grundlage soll es spannende Veranstaltungen geben. „Am 31. Oktober, dem Reformationstag, gratulieren wir der St. Altfrid-Gemeinde mit einem ökumenischen Gottesdienst zu ihrem 50-jährigen Bestehen“, freut sich André Pauwels, pastoraler Mitarbeiter in St. Altfrid und verweist auf ein weiteres Highlight am Buß- und Bettag: „Diesen fast in Vergessenheit geratenen Feiertag greifen wir auf und laden ein zu einem spektakulären Blues-Gottesdienst am Blues- und Bettag in St. Bernward.“ Gifhorns Kreismusikschulleiter Peter Bönisch und Freunde sorgen für Musik.

Zwischen dem 4. Advent und Heiligabend lädt das Forum zu „Weihnachtlichen Stationen durch die Gifhorner Heide“ mit Schäfer Carlo Laser ein. So soll die Perspektive auf den Heiligen Abend an einem Ort gelenkt werden, der dem Feld und dem Stall von Bethlehem nicht so fern ist.

Erstmals soll es im nächsten Jahr einen kirchenpolitischen Aschermittwoch geben: „Ökumene im Wandel – Herausforderungen und Chancen“ am 22. Februar sowie am 6. Mai eine ökumenische Segensfeier für Paare jeder Art und jeden Alters. Und in der Karwoche 2023 könnte es eine interreligiöse Begegnung zum gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen von Beerdigungsriten geben.

50 Jahre St. Altfrid – Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationsfest:
Montag, 31. Oktober
19 Uhr, St. Altfrid-Kirche
Pommernring 2, Gifhorn

Taizé-Andacht:
Montag, 14. November
18.15 bis 18.45 Uhr, Schlosshof
Schlossplatz 1, Gifhorn

Blues- und Bettag – Ökumenischer Gottesdienst:
Mittwoch, 16. November
18 Uhr, St. Bernward-Kirche
Kirchweg 7, Gifhorn


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