Fokus Sassenburg
Eine schützenswerte Welt, die uns so viel staunen lässt: Der Verein Natur- und Kulturerlebnispfad Großes Moor Gifhorn startet in seine Moorbahn-Saison
Malte Schönfeld Veröffentlicht am 08.04.2025
Die Moore bei Gifhorn sind immer einen Ausflug wert. Mehrere Stationen auf der Moorbahn-Tour erklären die Pflanzen- und Tierwelt, Renaturierungsmaßnahmen und Zuchtbecken für Torfmoose.
Foto: Veranstalter
Die Schönheit des Landkreises Gifhorn lässt sich gut an seiner Natur bemessen. Ob Seen, Wälder oder die Heide – unsere Region hat einiges zu bieten. Einer dieser wunderbaren Orte ist das Große Moor in der Sassenburg. Wer Spannendes und Wissenwertes über dieses besondere Gebiet erfahren möchte, sollte sich nach Westerbeck begeben. Von dort aus fährt – vom Verein Natur- und Kulturerlebnispfad Großes Moor Gifhorn organisiert – die Moorbahn ab 12. April wieder Touren, die allen Interessierten das Große Moor und seine Pflanzen- und Tierwelt näherbringt.
Die Tour startet bei der Streuobstwiese und führt durch mehrere Moore. Hautnah erlebbar sind während des knapp zweieinhalbstündigen Rundkurses „eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt“, wie Heinrich Tacke berichtet. Der Vereinsvorsitzende schwärmt: „Wir fahren mit der Moorbahn in eine Natur, die man sonst fast nicht erreichen kann.“
Scheue Tiere wie Kranich, Kreuzotter und Azurjungfer fühlen sich genauso wohl wie seltene Gräser und Moose. Teilweise stehen sie in den Roten Listen der gefährdeten Arten. Hier aber, zwischen Westerbeck, Wesendorf, Stüde und Neudorf-Platendorf, soll ihre Lebenswelt so gut es geht beschützt werden.
Bildung darf auf einer Moorbahntour keinesfalls zu kurz kommen.
Foto: Veranstalter
„Wir arbeiten im Schulterschluss mit dem Naturschutzbund zusammen“, erklärt Heinz Dettmer, Schriftführer des Vereins Natur- und Kulturerlebnispfad Großes Moor. Mehrere Stationen, die auch zwei Ausstiege beinhalten, zeigen eine sensible Landschaft im ehemaligen, jahrhundertealten Torfabbaugebiet. Der Nabu betreibt Zuchtbecken für Torfmoose, an den und in den Pütten sollen intensive Bemühungen der Renaturierung und Wiedervernässung den Erhalt des weitläufigen, artenreichen Biotops sichern.
Ob neugierige Kindergartengruppe, Forscherteam, Biologie-Leistungskurs oder Altenheimexkursion – der Verein und sein Engagement begeisterten mit Moorbahnfahrt und Moorlehrpfad allein im vergangenen Jahr 2000 Gäste. „Sanfter Tourismus“, nennt es Heinrich Tacke, der darauf hofft, dass Moorschutz und eine landwirtschaftliche Nutzung irgendwann koexistieren können.
Wie schön unser Landkreis doch sein kann.
Foto: Veranstalter
Die Moorbahn-Saison selbst findet von April bis Oktober statt. Auf der Website des Vereins sind freie Plätze für bestehende Termine einsehbar, da kann man sich dazubuchen. Weitere Wunschtermine für Gruppen können per Telefon oder Mail belegt werden.
Und wer selbst im Verein dabei sein und anpacken möchte, findet so natürlich ebenfalls seine direkten Ansprechpartner. „Wir freuen uns immer über natur- und technikbegeisterte Menschen“, lächelt Heinrich Tacke. Die Gästeführer möchten den Besuchern ein tolles Naturerlebnis bieten. Alles mit einem klaren Ziel, so der Vorsitzende: „Das Moor zu schützen und zu unterstützen“.
[Anzeige]
Start- und Zielpunkt der Moorbahn:
Streuobstwiese
Am Hagen 16, Westerbeck
Tel. 0151-43164829
info@moorlehrpfad.de
moorlehrpfad.de
Dieser Text ist Teil unserer neuen KURT-Ausgabe. In einem Fokus Sassenburg stellen wir Euch Leben, Arbeit und Wirtschaft dieser vielseitigen Gemeinde vor. Weitere Beiträge zur Sassenburg findest Du in unserem E-Paper.