Die Zahnräder des Körpers: So läuft‘s wie geschmiert - Johanna und Lasse Tietje führen die Praxis für funktionelle Chiropraktik in Gifhorn

„Wenn das Knie weh tut, dann sitzt das Problem selten direkt am Knie“, betont Johanna Tietje. Gemeinsam mit ihrem Mann Lasse leitet sie die Praxis für funktionelle Chiropraktik an der Braunschweiger Straße direkt am Gifhorner Stadtbahnhof. Dort behandeln die beiden zusammen mit vier weiteren Chiropraktoren körperliche Beschwerden – ohne auf Medikamente zurückzugreifen. Ziel sei, dass „die Zahnräder des Körpers“, so Johanna Tietje, wieder „geölt ineinandergreifen“. Die sechs Chiropraktoren der Praxis betrachten schmerzende Probleme im Zusammenhang der Körperfunktionen. Sie behandeln die Ursache des Schmerzes – mit den Händen.

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„Wenn ein neuer Patient zu uns kommt, nehmen wir uns erst mal ausreichend Zeit für die Anamnese“, erklärt Johanna Tietje. Die Vorgeschichte des Patienten wird beleuchtet, medizinisch notwendige Informationen werden erfragt. „Das kann schon 30 bis 60 Minuten dauern. Der Patient darf viel erzählen, dann stellen wir unsere Fragen“, so die Chiropaktorin. Auf die Anamnese folgen Untersuchung und Behandlung. „Wir nehmen uns Zeit für unsere Patienten, das ist wichtig. So finden wir das Problem und erklären in plausiblen Worten, warum wir vielleicht an einer anderen Stelle behandeln, als dort, wo es weh tut.“

Die Schmerzursachen seien nicht immer offensichtlich, so Johanna Tietje. Nicht immer liegt der Auslöser an der schmerzenden Stelle selbst: „Wir untersuchen die Funktionen des Körpers, die Verkettungen, um so herauszufinden, wo das Problem liegt.“ Vielleicht hat sich der Patient oder die Patientin unterbewusst eine ungesunde Haltung oder falsche Bewegungsabläufe angeeignet – das kann über Wochen, Monate, Jahre zu Fehlbelastungen im Körper führen, die dann Schmerzen auslösen. „Zu erkennen wann und wo das Problem entstanden ist, ist eine hohe Kunst und bedarf Wissen, Erfahrung und vor allem Zeit“, weiß Johanna Tietje.

„Behandlungen können wir glücklicherweise auch im Lockdown durchführen“, freut sich die Praxisleiterin. Um die Schmerzen des Bewegungsapparates langfristig zu lösen, werden blockierte Gelenke manuell mit Hilfe eines gezielten Impulses mobilisiert – das nennt man Adjustment.

„Dabei kann es schon mal laut knacken“, sagt Johanna Tietje. Das tue aber nicht weh und sei unbedenklich. „Was da knackt, sind kleine Gasbläschen im Gelenkspalt, die bei der Mobilisation implodieren“, erklärt die Praxisleiterin. Da mögliche Fehlfunktionen des Zusammenspiels von Skelett-, Muskel- und Nervensystem bei jedem Menschen individuell ablaufen, werden auch die Behandlungstechniken auf die Patienten individuell angepassst.

Johanna Tietje hat wie ihr Mann Lasse Chiropraktik studiert – in Bournemouth im Süden Großbritanniens. Und daher dürfen sie sich auch Chiropraktoren nennen. Die Patienten können sich also in technisch und medizinisch geschulten Händen wissen. Johanna Tietje schloss ihr Studium 2010 ab, seit 2012 ist sie selbständig – und 2014 erfolgte der Umzug der Praxis in die Braunschweiger Straße 15.

„Wir sind bewusst eine Familienpraxis“, unterstreicht die Praxisleiterin. „Ich selbst bin unter anderem auf Babys und Kleinkinder spezialisiert. Mein jüngster Patient war gerade einmal drei Tage alt“, verrät Johanna Tietje. „Und mein Mann hat sich auf Sportler und Bewegungsanalysen spezialisiert. Er ist unter anderem der Chiropraktor des deutschen Leichtathletik-Verbands DLV und bringt somit eine Menge Erfahrung in der speziellen Behandlung von Sportlern mit.“

Angestellte Chiropraktoren decken zusammen mit Lasse und Johanna Tietje das große Feld der Allgemeinchiropraktik ab. Darunter fallen Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle sowie Schwindel und Verspannungen jeglicher Art. „Jedes Gelenk, jeder Muskel und jede Faszie im Körper ist bei uns richtig aufgehoben. Da am Ende alles ineinandergreift, sind wir darauf geschult, auch alle Strukturen im Körper behandeln zu können“. erklärt Johanna Tietje. „In den meisten Fällen verschreiben wir am Ende der Behandlungen gerne gezielte Übungen, damit der Patient zu Hause mithelfen kann und so dafür sorgen kann, dass das Problem nicht so schnell wiederkommt.“