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Aus vier Monaten wurden ganz schnell 40 Jahre - Der Italiener Luciano Papavero feiert runden Jahrestag in der Gifhorner Gastronomie

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 14.09.2021
Aus vier Monaten wurden ganz schnell 40 Jahre - Der Italiener Luciano Papavero feiert runden Jahrestag in der Gifhorner Gastronomie

Erst führte er das italienische Restaurant La Gondola an der Braunschweiger Straße, dann seinen Nachfolger La Piazza am Marktplatz. Nun feiert Luciano Papavero sein 40-Jähriges in Gifhorn.

Foto: Çağla Canıdar

Als Luciano Papavero nach Gifhorn kam, war er fast enttäuscht. „So eine kleine Stadt“, dachte er sich damals. Aus den ursprünglich vier Monaten, die er in Gifhorn bleiben wollte, wurden dann aber doch 40 Jahre. Was ist denn da schiefgelaufen? Gar nichts, meint Luciano: „Ich fühle mich hier einfach wohl.“ Der Italiener machte sich mit dem Restaurant La Gondola an der Braunschweiger Straße einen Namen, dann folgte La Piazza am Marktplatz. Und nun feiert er seinen 40. Jahrestag als Gastronom in Gifhorn.

Aufgewachsen ist Luciano Papavero in Basilicata, südlich von Neapel. Die rauen Berge und das raue Meer, verwinkelte Dörfer und Städte aus Stein, sogar ein Schloss und eine Burg beheimatet die Region. Und trotz dessen war ihm klar, dass er dort nicht glücklich wird. Mit 18 folgte der junge Luciano seinem Bruder Vito nach Deutschland, Ankunftsort: Hildesheim.

Es dauerte nicht lange, da knüpfte er die ersten Kontakte. Wie viele Italiener geschah dies in den italienischen Lokalen. Dort fand Luciano auch Arbeit. „Ich habe von null angefangen. Es ging los mit dem Tellerwaschen hinten in der Küche, dann durfte ich an die Theke, irgendwann lernte ich dann, eine Pizza zu machen“, schildert er. Seine Arbeit trug die ersten Früchte.

Auch in Braunschweig blieb Luciano in der Gastronomie. Und doch stand er vor einem Scheideweg, wie er sagt: „Steige ich ganz aus und arbeite in einer Fabrik – oder mache ich weiter, mit der Hoffnung irgendwann selbst einen Laden aufzumachen?“ Luciano blieb dabei. Die wahrscheinlich prägendste Entscheidung seines Lebens.

Damals, 1983 bei La Gondola: Die Inhaber Luciano (von links), Toni, Pino und ihr Koch Mimo feiern den Geburtstag eines Freundes mit Ananas.

Foto: Privat

Um einem Freund zu helfen, zog es ihn für vier Monate nach Gifhorn. Und ja, unsere Stadt ist kleiner als Braunschweig und auch Hildesheim. Doch das hielt ihn nicht davon ab, 1981 mit den Freunden Toni und Pino La Gondola zu eröffnen. Der erste eigene Laden, dazu erst das zweite Lokal dieser Art in Gifhorn. Und auch, wenn Gastronom nicht von Kindesbeinen an sein Traumberuf war, sagt der 65-Jährige rückblickend: „Das hätte ich mir alles nicht träumen lassen. Es war eine schöne Zeit.“

2006 öffnete dann La Piazza am Gifhorner Marktplatz, anfangs war auch Pino noch mit dabei. Erst nur als Bistro, später dann – gerade nach dem Brand von La Gondola – als vollwertiges Restaurant. „Das hat viel Zeit, Geld und Nerven gekostet“, gibt Luciano zu. In den anstrengenden Tagen stützte ihn nicht nur Ehefrau Konstantina, sondern auch das Team um Küchenchef Mario, das ihn seit La-Gondola-Zeiten begleitet. „Eine tolle Gemeinschaft, auf sie kann ich mich verlassen“, schwärmt Luciano.

Nun, 40 Jahre später, feiert er: vier Jahrzehnte Gastronomie in Gifhorn, davon 15 Jahre mit dem La Piazza am Marktplatz, dem „besten Platz der Stadt“, wie Luciano sein Restaurant nennt.

La Piazza
Marktplatz 1, Gifhorn
Mo. & Mi. – Fr. 11.30 bis 14.30 Uhr sowie 17.30 bis 22.30 Uhr
Sa. – So. 11.30 bis 22.30 Uhr


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