Schützenfest in Gifhorn
KURT stellt Euch Gifhorns neuen Schützenkönig Ingo Campe und seine drei Andermänner vor
Mia Anna Elisabeth Timmer Veröffentlicht am 20.06.2023
Bürgermeister Matthias Nerlich (von rechts) proklamierte Ingo Campe als Gifhorns neuen Schützenkönig und seine drei Begleiter: 1. Andermann Falk Littau, 2. Andermann Andree Kepper und 3. Andermann Sebastian Notbom.
Foto: Michael Uhmeyer
Auf einem großen Holzpodest vor Gifhorns Stadthalle wird die Königsreihe – auch Viererkette genannt – proklamiert. Die vier besten Schützen erwartet dort gigantischer Applaus und die nächsten 365 Tage das möglicherweise spannendste Schützenjahr ihres Lebens. In diesem Jahr steht Ingo Campe als Gifhorns neuer Schützenkönig ganz vorne. Ihm zur Seite stehen die drei Andermänner Falk Littau, Andree Kepper und Sebastian Notbom. Und KURT stellt Euch diese vier Männer vor.
Schützenkönig: Ingo Campe
„Ich bin König der Stadt – also König für alle“, verspricht Ingo Campe, der beim Gifhorner Schützenfest mit einem 97-Teiler in sein Königsjahr starten durfte. Als Mitglied beider Schützenkorps gilt es beiden gerecht zu werden, denn „das Schützenwesen bedeutet mir sehr viel“. Unterstützung findet er dabei im 7. Zug USK und noch viel mehr in seinem 5. Zug BSK, in dem er schon seit 1984 Mitglied ist.
Beim Aufzählen all seiner Schützenbrüder des 5. Zugs, mit denen er verwandt ist, findet der Zugführer kaum ein Ende. Besonders stolz ist der 55-Jährige auf seine Söhne: „Die sind mit Feuereifer dabei.“ Nicht zu vergessen sein Schwiegervater, BSK-Ehrenhauptmann Manfred Behrens. „Der hat sich genauso gefreut wie ich“, berichtet der Schützenkönig.
Aber nicht nur im Schützenverein verbringt Maschinenschlosser Ingo Campe viel Zeit mit seiner Familie, auch fährt er jedes Jahr mit seiner Frau in den Urlaub an die Ostsee – mit dabei sind ihre E-Bikes. Zum Einsatz kommen die natürlich nicht nur im Urlaub, wie Ingo erzählt: „Wir machen gerne Fahrradtagestouren – und da werden die Strecken immer größer. Im Moment fahren wir so 40 bis 60 Kilometer.“
1. Andermann: Falk Littau
Der 21-jährige Falk Littau war wohl ganz schön aufgeregt – oder wie er selbst meint „fast überfordert“ – als die Königsreihe vor Gifhorns Stadthalle proklamiert wurde. Er selbst hatte mit einem 63-Teiler zwar den besten Treffer des Tages erzielt, konnte aber nicht König werden, weil er weder im Gebiet der Gifhorner Kernstadt wohnt noch das Mindestalter von 25 Jahren erreicht hat.
Sicherheit gibt dem jungen Hankensbütteler sein 4. Zug BSK, in den er 2021 eingetreten ist. „Mein Vater ist schuld“, schmunzelt der Schüler. Der ist nämlich Zugführer des 4. Zuges und hat stets dafür gesorgt, dass Falk in den Reihen der Schützengesellschaft einen wohligen Platz findet. „Ich bin im Schützenwesen quasi groß geworden. Mein Zug ist für mich wie eine Familie“, freut sich Falk.
Und wenn er nicht gerade mit seinen Schützenbrüdern unterwegs ist, dann ist er draußen mit seinen Freunden und passender Musik. Über einen Kumpel wurde er übrigens auch Trainer der Hankensbütteler F-Jugend: „Als ich etwa vor einem halben Jahr gefragt wurde, hatte ich sofort Bock.“
2. Andermann: Andree Kepper
„Ich bin fast schon froh, kein König zu sein“, schmunzelt Andree Kepper über seinen 142-Teiler. Sonst könnte Gifhorns 2. Andermann ja in der nächsten Saison nicht so viel Zeit mit seinen Freunden verbringen – und das ist für ihn das Wichtigste beim Schützenfest.
Gefunden hat er solch wichtige Freundschaften im 9. Zug USK, in den er 1999 eingetreten ist. Ein Amt hat der Unteroffizier nicht inne – „aber an guten Tagen bin ich der Mischmeister“, erklärt er stolz, dafür erhielt er sogar schon einen Orden.
Abgesehen vom Schützenwesen findet der Bauingenieur Ablenkung von der Arbeit im Urlaub – und da geht’s dann mit seiner Partnerin an die Ostsee. „Da ist das Meer immer da, nicht so wie an der Nordsee“, hebt der 54-Jährige hervor.
Seine drei Kinder kommen da aber nicht mehr mit, die sind schließlich alle erwachsen. Bestimmt hat Andree auch dadurch etwas mehr Zeit für seine anderen Hobbys: Motorrad fahren und Golf spielen.
3. Andermann: Sebastian Notbom
„Andy hat ja nur auf die Scheibe geschossen, weil ich eine gute 10 hatte“, lacht Sebastian Notbom. Gifhorns neuer 3. Andermann hatte vorab nämlich folgende Abmachung mit Andree Kepper getroffen: „Wenn ich ganz gut treffe, dann versucht Andy sich auch beim Königsschießen“, verrät der 40-Jährige. „Da hält er sich sonst nämlich immer raus.“ Letztlich lag der Herausgeforderte sogar knapp vorne, Sebastian landete mit seinem 159-Teiler auf dem 4. Platz.
Die Abmachung ist in dem einmaligen Zug der beiden entstanden, dem 9. Zug USK. Dem gehört auch Sebastians Vater Michael Notbom an, er selbst ist seit 2007 dabei. „Ich habe dann irgendwann auf dem Bierdeckel unterschrieben und mittlerweile bin ich Zugfeldwebel“, blickt der selbstständige Gas- und Wasserinstallateur zurück.
Wasser begeistert ihn übrigens nicht nur beruflich, wie er schildert: „Im Urlaub geht’s mit meiner Frau nach Föhr mit der Fähre rüber. Das Flair ist einfach Hammer.“ Und um in unserer Region abzuschalten, geht’s für ihn mit Freunden ins Stadion von Eintracht Braunschweig. Sebastian ist bei jedem Heimspiel dabei: „In der Saison sind wir etwa zwei mal pro Monat im Stadion.“