Handwerk

Freisprechung: Acht Tischler stellen ihre Gesellenstücke in Gifhorns Volksbank aus - Für das neunte war die Tür zu klein

Marieke Eichner Veröffentlicht am 31.08.2022
Freisprechung: Acht Tischler stellen ihre Gesellenstücke in Gifhorns Volksbank aus - Für das neunte war die Tür zu klein

Lehrlingswart Eric Hegenbart (von links), Klassenlehrer Timm Stübing und Tischler-Innungs-Obermeister Michael Braun (rechts) freuen sich über neun freigesprochene Tischler.

Foto: Michael Uhmeyer

Michael Braun, Obermeister der Tischler-Innung Gifhorn-Wittingen-Wolfsburg, durfte jetzt neun Tischler im „Feierwerk“ der Firma Roth in Isenbüttel freisprechen. Acht ihrer Gesellenstücke werden bis zum 9. September in der Volksbank am Steinweg ausgestellt.

„Heute schon haben wir die acht Gesellenstücke zum Steinweg gebracht“, eröffnet Tischler-Innungs-Obermeister Michael Braun die Freisprechung. „Das neunte war zu groß, da hätten wir die Tür ausheben müssen“, fügt er scherzend hinzu. „Zu den Schalteröffnungszeiten sind sie zu sehen.“

„Das war heute ein anstrengender Tag für die Prüflinge“, betont der Obermeister. „Die Abgabe der Gesellenstücke, dann mussten sie unter Zeitdruck in der Prüfung praktische Ergebnisse liefern.“ Was in den vergangenen drei Jahren gewachsen sei, finde nun einen positiven Abschluss. „Mit der Übergabe der Gesellenbriefe könnt Ihr das Erlernte nun noch selbständiger ausführen.“

Timm Strübing, Klassenlehrer der neun neuen Tischler an der BBS II Gifhorn, freut sich mit seinen Schülern: „Es ist geschafft!“ Der Radsport-Fan vergleicht die Ausbildungsjahre mit einer anstrengenden Etappen-Tour. „Euer erstes Ausbildungsjahr war eine relativ flache Etappe mit einer Bergankunft: Der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb.“ Als große Herausforderung beschreibt er das Lernen während der Corona-Pandemie. „Deshalb könnt ihr unheimlich stolz auf Euch sein“, findet der Lehrer der Berufsfachschule für Holztechnik.

Ordentlich Gegenwind habe die zweite Etappe für die Auszubildenden bereit gehalten, meint Timm Strübing. „Geteilte Klassen, Distanzunterricht – montags war Schule und ab dienstags ging’s im Betrieb richtig ab.“ Manche Eltern hätten bestimmt den leeren Kühlschrank am Morgen bemerkt. „Acht Stunden Arbeit am Tag machen hungrig.“

In der dritten Etappe, dem dritten Ausbildungsjahr, „ging es ab Herbst in die Berge“, so der Klassenlehrer. „Bei der Planung des Gesellenstücks wurde das Tempo angezogen, eine Skizze musste dem Prüfungsausschuss vorgelegt werden.“ Der höchste Berg sei die theoretische Prüfung mit der Zeichnung des Gesellenstücks gewesen. „Die hat’s in sich.“

Für die letzten zwei Wochen der Ausbildung zitiert Timm Strübing Udo Bölts, Helfer des legendären Radsport-Profis Jan Ullrich: „Quäl Dich, Du Sau“ sei das Motto gewesen. „Heute um 7.45 Uhr musste das Gesellenstück abgegeben werden, dann kam die praktische Prüfung – eine hammerharte Bergprüfung.“

„Respekt, dass Ihr das gepackt habt“, lobt der Klassenlehrer seine Schützlinge. „Heute habt Ihr den Berg erreicht. Und mit dem heutigen Tag werden Euch die Stützräder abmontiert. Ab heute braucht Ihr sie nicht mehr. Ihr könnt stolz auf Euch sein!“

Und doch: „Es waren nicht die letzten Berge“, da ist sich Timm Strübing sicher. „Ihr habt gut trainiert – aber man muss immer weiter trainieren.“ Bei diesem weiteren Training helfen sicher die Präsente, die den neun Tischlern zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung überreicht wurden.

Zu ihrer Freisprechung erhielten Nick Heidemann, Jim Groeneveld, Ole Wolfgang Kaps, Henrik Kowalewski, Niklas Roth, Gabriel Stenzig, Sandro Tietje, Tim Wiegand und Marvin Zühlsdorf eine praktische Tasche. Der Jahrgangsbeste Gabriel Stenzig wurde außerdem mit einem hochwertigen Akkuschrauber mit Zubehör im Koffer belohnt – gesponsert von der Firma Eisen Trabandt.

Ausstellung mit acht Gesellenstücken
Volksbank Gifhorn
Steinweg 51, Gifhorn
Mo. – Fr. 9 bis 18 Uhr


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