Stadtentwicklung
Diese Millionenprojekte könnten Gifhorn verändern: Der Integrierte Stadtentwicklungskonzept erreicht die Phase der Finalisierung
Malte Schönfeld Veröffentlicht am 23.03.2024
Die Gifhornerinnen und Gifhorner lieben ihren Schlosssee. Doch sie haben auch noch offene Wünsche – dazu zählen mehr Sportanlagen und gastronomische Angebote am Wasser.
Foto: Umbaustadt PartGmbB
Bürgerbeteiligungen, Expertenrunden, tiefgreifende Umfragen – nach rund anderthalb Jahren befindet sich der Prozess um das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für die Stadt Gifhorn in der finalen Phase.
Derzeit befindet sich der Abschlussbericht, der mögliche Maßnahmen der Zukunft beschreibt und vom Planungsbüro Umbaustadt erstellt wurde, in der Endredaktion.
Für die Serie „Stadtentwicklung“ hat KURT-Redakteur Malte Schönfeld einige markante Orte herausgearbeitet, die laut Maßnahmenvorschlägen eine bedeutende Veränderung durchmachen könnten.

Ein neues Tor zu Gifhorn
Wer die Innenstadt von der Nordseite anfährt, wird verzückt sein über die prächtige Schottische Mühle. Danach kommt allerdings ziemlich grauer Parkplatz. Trotz der historischen Bedeutsamkeit ist der Status quo wenig beeindruckend. Das könnte sich ändern – zumindest, wenn‘s nach dem Maßnahmenkatalog geht. Der überlegt einen neuen Stadteingang inklusive Entsiegelung, Parkpalette und Bootsrutschen respektive Anlegeflächen für Kanus.
Foto: Umbaustadt PartGmbB

Rettet unsere Flüsse
Viele Gifhorner machen sich Sorgen um Ise, Mühlenaller und Rotaller – sommers trocknen bestimmte Abschnitte förmlich aus. Der Maßnahmenkatalog schlägt vor, die Flussarme aufzuwerten und die Uferbereiche der Mühlenaller auf Höhe Hempel-Galerie und des Kino-Vorplatzes umzugestalten. Sie sollen für die Bürger erlebbarer werden.
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Mehr Zeit auf dem Marktplatz genießen
Der Gifhorner Marktplatz ist eine der großen Sehenswürdigkeiten, weil er von altem Fachwerk wie dem Kavalierhaus oder der wunderschönen St. Nicolaikirche umrahmt wird. Doch mit Blick auf die Klimaentwicklungen der Zukunft und steigende Temperaturen im Hochsommer hält man es auf dem Marktplatz kaum aus: zu viel Versiegelung, kaum Verschattung, sparsame Möblierung. Die Auswertung der Bürgerbeteiligung hat ergeben, dass sich die Gifhorner außerdem Wasserspiele oder Trinkwasserbrunnen wünschen. Wichtig sind bei allen Ideen aber zwei Dinge: Zum einen die Gewährleistung von Markt und Festivitäten, zum anderen die Erhaltung des historischen Charakters.
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Schillerplatz 2.0
Viele Ideen zur Neugestaltung entstammen dem Klimaanpassungskonzept Innenstadt – das betrifft auch den Schillerplatz. Der Maßnahmenkatalog hält mehr Grüninseln für sinnvoll. Möglich seien auch Spielelemente, um den Bereich familienfreundlicher zu gestalten. Zudem könnte der angrenzende, motorisierte Verkehr auf den Prüfstand gestellt werden.
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Der Central Park im Herzen Gifhorns
Die Bleiche ist laut Maßnahmenvorschlägen ein ökologisch wertvolles Biotop, von dem die Innenstadt ungemein profitiert. Doch zugänglich? Nein, das wirklich nicht. Ziel ist eine Aufwertung als naturnahe Grün- und Erholungsfläche – quasi wie der Central Park in New York. Auch um das blau-grüne Band, das von Ost nach West führen soll, noch besser ins Stadtbild zu integrieren.
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Kunst und Kultur bis zur Revitalisierung
Das in den 1960ern entstandene Behördenhaus am Schlossgarten im Norden der Stadt wird partiell vom Katasteramt genutzt, benötigt aber perspektivisch neue Nuzungsformen. Eine Revitalisierung würde eine kostspielige Sanierung verlangen. Bis dahin, so erörtert der Maßnahmenkatalog, könnten die Räumlichkeiten als praktische Azubi-Wohnungen, modernes Mehrgenerationenhaus oder flexible Pop-up-Stores für Kunst und Kultur nutzbar gemacht werden.
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